(bg) An dieser Stelle soll an ein Kleidungsstück erinnert werden, das heute kaum noch einer trägt: die Badekappe. Ihren Höhepunkt hatte sie bestimmt in den 70er-Jahren, in Zeiten, als Damen ihr Haar noch mit solchen Mengen Haarspray betonierten, dass sie partout keine Lust hatten, das kunstvoll angerichtete Gebilde mit einem einzigen Sprung ins Wasser zu ruinieren.
Auf dem Kopf trugen sie dann das Äquivalent zur sorgsam ondulierten Dauerwelle: die kunstvoll verzierte Damenbademütze. Da wogten gelbe Wellen um den Kopf, sprießten aus dem Wasser grüne Blumen in Plastikrelief und standen blaue Stacheln in die Luft. Farben kamen zum Einsatz, wie sie in den bunten Siebzigern und danach nie wieder in dieser Form auch auf Tapeten und für Küchengeräte verwendet wurden. Psychedelische Phantasiegebilde ließen Schlüsse auf das Drogenkonsumverhalten der Bademützendesigner zu. Herren trugen ein wesentlich schlichteres Modell, gerne in weiß mit einem breiten schwarzen Streifen in der Mitte. Auch Kindern blieb das Schlimmste erspart.
Sollte die Zustimmung des Landes vorliegen, plant Volkmar Klaußer, Geschäftsführer der Nürtinger Stadtwerke als Betreiber des Nürtinger Freibads, zumindest den Schwimmer-Bereich bereits am 3. April zu öffnen. „Wir haben mit dem Betrieb unter Corona-Bedingungen in der vergangenen Saison gute…