Im Nürtinger Rathaus erinnert eine Ausstellung daran, was Krieg anrichtet – am Beispiel der Partnerstadt Zerbst
Es war ein herrlicher Frühlingstag. Um 6.13 Uhr ging die Sonne auf. Keine fünf Stunden später allerdings tobte eine Feuersbrunst, die noch Tage anhalten sollte: Am 16. April 1945 fielen 80 Prozent von Nürtingens Partnerstadt Zerbst amerikanischen Bomben zum Opfer. Daran erinnert jetzt eine Ausstellung im Nürtinger Rathaus.
Bei der Eröffnung der Ausstellung zur Zerstörung von Nürtingens Partnerstadt am Ende des Zweiten Weltkriegs: SPD-Ortsvereinsvorsitzende Bärbel Kehl-Maurer, Museumsdirektorin Agnes Griesbach und Bürgermeister Andreas Dittmann aus Zerbst sowie Nürtingens Stadtoberhaupt, Otmar Heirich. Im Hintergrund: die Sterbeurkunden von 574 beim Bombenangriff der US-Luftwaffe getöteten Menschen. jg
NÜRTINGEN. Es ist ein unter die Haut gehender Anblick: 574 Sterbeurkunden hängen, an Schnüren aufgereiht, von der Decke der Eingangshalle des Nürtinger Rathauses. Die meisten mit Namen. Sie wurden identifiziert. Auf manchen steht indes nur „Unbekannter Russe“. Diese Menschen waren Zwangsarbeiter. Der Krieg macht eben keine Unterschiede zwischen späteren „Siegern“ und „Verlierern“. Verlierer sind letztlich alle.
Mit der neuen Corona-Verordnung sollen Infektionen am Arbeitsplatz verringert werden. Wir haben bei Unternehmen und Mitarbeitern im Nürtinger Raum nach ihren Erfahrungen mit Homeoffice und mobilem Arbeiten gefragt.
Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Privatleben, acht…