Blaulicht

Betrügerischer Anrufer

Polizei warnt vor falschen Microsoft-Mitarbeitern

FILDERSTADT (lp). Unangekündigt klingelt das Telefon und ein selbsternannter Mitarbeiter einer namhaften Softwarefirma berichtet von einem angeblichen Problem mit dem Computer des Angerufenen. Tatsächlich wollen die Anrufer nicht helfen, sondern sich Zugriff auf deren Rechner verschaffen und an das Geld der Bürgerinnen und Bürger kommen.

So erging es am Samstag auch einem 42-Jährigen aus Filderstadt. Ein Unbekannter meldete sich telefonisch bei dem privaten PC-Nutzer und gab sich als Mitarbeiter der Softwarefirma Microsoft aus. Der Betrüger nannte einen angeblichen Hackerangriff als Grund für den Anruf und bot Hilfe an. In dem mehrstündigen Telefonat, in dem der Angerufene an mehrere Personen weiterverbunden wurde, brachte einer der Gesprächspartner den 42-Jährigen dazu, ihm einen sogenannten Fremdzugriff auf den PC zu gewähren.

Der Betrüger stellte dabei in Aussicht, durch eine fingierte Überweisung eines geringen Geldbetrags dem angeblichen Hacker eine Falle stellen zu wollen. Später stellte das Opfer dann fest, dass mehrere Tausend Euro von seinem Konto überwiesen worden waren. Glücklicherweise konnte das Geld von der Bank des Opfers zurücküberwiesen werden.

Die Polizei warnt deshalb dringend davor, auf derartige Anrufe einzugehen. Mitarbeiter von Softwarefirmen rufen unaufgefordert nicht zu Hause an und bieten die Behebung von Problemen an, von denen der Betreffende noch gar nichts weiß.

Die Masche des vermeintlichen Software-Mitarbeiters ist nur ein Teil des Repertoires der Telefon- und Internetbetrüger. Auch das Versenden fingierter Rechnungen per Mail, oft einhergehend mit Inkassoschreiben, wird genutzt, um auf betrügerische Weise an das Geld der Opfer zu gelangen. Ebenso wird versucht, die Opfer mit vermeintlichen Videoaufnahmen zu erpressen, die diese angeblich bei sexuellen Handlungen zeigen sollen.

In allen Fällen gilt jedoch: Man sollte keinesfalls auf irgendwelche Angebote zur Installation einer Software oder Fernwartung eingehen. Konto-, Kreditkartendaten oder gar das Passwort sollten nie preisgegeben werden. Außerdem sollte man kein Geld überweisen. Man sollte auch keinen Links folgen, die von Anrufern oder in Mails genannt werden. Falls jemand Opfer einer derartigen Straftat geworden sind, sollte man Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle erstatten.

Um sich vor vergleichbaren kriminellen Aktionen zu schützen, empfiehlt es sich auch, entsprechende Begriffe oder Inhalte in Internet-Suchmaschinen einzugeben. Die Trefferliste zu den Begriffen „Microsoft+Anrufer“ führt beispielsweise fast ausschließlich zu Warnmeldungen zu dieser Betrugsmasche.

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