Weihnachtsgrüße

Weihnachten steht im Zeichen des Fisches

Verena Smykalla erlebt in Ungarns Hauptstadt Budapest nun schon zum zweiten Mal die Adventszeit.

Verena Smykalla steht hier vor dem geschmückten Weihnachtsbaum auf dem Platz vor der St.-Stephans-Basilika im Stadtzentrum von Budapest. Foto: privat

Es ist nun bereits meine zweite Weihnachtszeit in der einzigartigen Stadt Budapest und ich kann es kaum erwarten, all die spannenden Bräuche und Traditionen wieder zu erleben.

Der Advent hier gleicht einer magischen Verwandlung: Die glitzernde Stadt erstrahlt in einem Meer aus Lichtern und verwandelt sogar die berühmten Wahrzeichen wie die majestätische Kettenbrücke, das imposante Parlament und die belebten Einkaufsstraßen in leuchtende Kunstwerke. Der Duft von Glühwein und verführerisch duftendem Gebäck liegt in der Luft, während die Weihnachtsmärkte mit ihren kulinarischen Köstlichkeiten und handwerklichen Raffinessen Besucher aus aller Welt anlocken.

Kein Wunder, dass der Weihnachtsmarkt am Vörösmarty-Platz vom renommierten britischen Magazin „Time Out“ zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte Europas gekürt wurde.

Die Bewohner Budapests lieben die Vorweihnachtszeit, und das zeigt sich nicht nur an den festlich geschmückten Straßenbahnen, die mit glitzernden LED-Lichtern durch Budapest fahren, sondern auch an ihrer Vielzahl an traditionellen Leckereien. Schon jetzt freue ich mich auf die sogenannten „Bejgli“, eine traditionelle, süße Teigrolle mit Mohn- oder Walnussfüllung, die man im Dezember an jeder Ecke der Stadt findet, und die im ungarischen Volksglauben zu einer langen und glücklichen Ehe beitragen.

Und natürlich darf der berühmte „Szaloncukor“ nicht fehlen - kleine Zuckerbonbons mit Gelee-, Marzipan- oder Kokosnussfüllung in buntem Stanniolpapier, die in Ungarn traditionell an den Weihnachtsbaum gehängt werden und auch unseren Baum letztes Jahr bereits schmückten.

In einem glitzernden, leuchtenden Kleid präsentiert sich die ungarische Hauptstadt zur Weihnachtszeit. Foto: privat

Das eigentliche Weihnachtsfest in Ungarn steht traditionell im Zeichen des Fisches – 35 Prozent des jährlichen Fischkonsums findet Ende des Jahres statt. In den meisten Familien wird zunächst die klassische, scharfe Fischsuppe „Halászlé“ und im Hauptgang gebratener Karpfen oder Zander serviert, bevor das Christkind „Jézuska“ die Geschenke bringt.

Die Tradition der Fischgerichte ist auf den ehrwürdigen Stand des Fischerberufs zurückzuführen. Die starke Symbolkraft des Fisches wird noch durch die Prophezeiung bekräftigt, dass Fischschuppen viel Geld bringen sollen, und die Schnelligkeit des Fisches für den Verzehrenden für Auftrieb und Voranschreiten sorgen sollen. Deshalb legen auch Fischer an Heiligabend für einen guten Fang im nächsten Jahr ein Fischernetz unter den Festtagstisch.

Obwohl ich den Zauber der Budapester Weihnachten zu schätzen weiß, zieht es mich doch zurück nach Nürtingen, wo ich die Feiertage bei Vanillekipferln, Ausstecherle und natürlich meiner Familie verbringe.

Boldog karácsonyt! - Frohe Weihnachten auf Ungarisch an alle Nürtinger!

Möge diese Weihnachtszeit voller Zauber und Freude sein!

Verena Smykalla zeigte ihren Eltern Helmut und Adelheid im Sommer die Stadt. Foto: privat

Verena Smykalla

Bild 1:

Bild 2: Ich, Verena Smykalla, vor dem geschmückten Weihnachtsbaum auf dem Platz vor der St.-Stephans-Basilika im Stadtzentrum von Budapest

Bild 3: Unser Weihnachtsbaum 2022 mit Glocken, und traditionellem ungarischen Szaloncukor geschmückt

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