Weihnachtsgrüße
Roadtrip durch Australien – Sonnenschein und Weihnachtsparaden inklusive
Bei Annika Babler und Torsten Elsässer kommt auf dem fünften Kontinent trotz selbstgemachtem Glühwein bei 35 Grad keine Weihnachtsstimmung auf
Die Welt sehen. Neue Kulturen und Lebensstile erleben. Neue Bekanntschaften schließen. Frei und ungebunden sein. Sich selbst kennenlernen und auch mal durchboxen müssen in einer anderen Sprache. Dort bleiben, wo es einem gefällt und einfach weiterfahren wenn nicht. Für mich waren das genügend Gründe, um Deutschland für einige Zeit zu verlassen und einfach mal die Welt zu entdecken. Nach meiner Ausbildung habe ich dieses Abenteuer dann auch angestrebt und geplant, im Mai dieses Jahres dann den großen Schritt gewagt, alleine nach Australien zu fliegen. Erstes Ziel war für eine Woche Singapur und dann ging es vollends weiter nach Darwin im Norden Australiens. Nach fünf Wochen habe ich mir ein Auto mit Bett hinten drin gekauft und bin damit die Westküste entlanggereist. Das Ziel ist, innerhalb eines Jahres einen Roadtrip um den kompletten Kontinent zu machen. Mein bisheriges Fazit: ein wirklich beeindruckendes Land mit beeindruckender Tier- und Naturwelt und unzähligen menschenleeren Traumstränden. Aber auch der gemütliche Lebensstil der Einheimischen ist sehr erstrebenswert, vor allem für uns „hektische“ Deutsche.
Nach drei Monaten ist mein Freund aus Deutschland dann auch nachgekommen und wir haben unsere Reise gemeinsam fortgesetzt. Von zu Hause aus haben wir schon das „Working Holiday Visa“ beantragt, das es uns ermöglicht, hier in „Down under“ auch legal zu arbeiten.
Die letzten zwei Monate haben wir dann in einem ländlichen Roadhouse an der Westküste gearbeitet, ein bisschen vergleichbar mit einer Autobahntankstelle, nur eben in ländlicher Region.
Nach diesen zwei Monaten ging dann der Roadtrip weiter, an der Südküste entlang zur bekannteren und touristisch überfüllteren Ostküste.
Hier beginnt die Vorweihnachtszeit schon Anfang November, deshalb durften wir schon in Adelaide in Süd-Australien eine Weihnachtsparade miterleben. Familien mit kleinen Kindern sitzen schon stundenlang vor dem Umzug auf dem Boden und die kompletten Straßen werden mit Malkreide bemalt. Der Umzug besteht dann aus riesigen Umzugswagen, die alle sehr aufwendig gestaltet und durchdacht sind. Auch meterhohe Schneemann-Schüttelkugeln fahren vorbei. Ein bisschen verwirrend bei 35 Grad im Schatten.
In Melbourne sind wir nun im kompletten Weihnachtstrubel angekommen. Ein großes Kaufhaus hat die einzelnen Schaufenster mit einer Weihnachtsgeschichte geschmückt mit bewegten Figuren und Ton, die sich über sechs Fenster zieht. Ein zehn Meter hoher Weihnachtsbaum aus Lego-Steinen steht im Herzen Melbournes und ist mit viel Tamtam am ersten Tag beleuchtet worden. Ebenfalls ein normaler Tannenbaum wurde am selben Tag mit stundenlanger Show und Auftritten von zum Beispiel einem Kinderchor und natürlich Santa Claus beleuchtet.
Die Stadthalle erleuchtete nach Sonnenuntergang mit einer unglaublichen Lasershow an der Außenfassade und auch die restlichen Kaufhäuser und Straßen der Stadt sind kitschig geschmückt, ganz normal wie bei uns zu Hause auch. Sogar ein deutscher Weihnachtsmarkt fand an einem Samstag statt. Übrigens: Auch das Oktoberfest wird hier ziemlich groß gefeiert und man versucht es so deutsch wie möglich zu gestalten. Doch nichtsdestotrotz kommen wir bei diesem Wetter und ohne die bekannten Weihnachtsdüfte einfach nicht so richtig in Weihnachtsstimmung. Wir haben uns dann einfach unseren eigenen Glühwein bei Freunden gemacht, das hat schon etwas geholfen.
Um an Weihnachten nicht alleine zu sein, werden wir mit einer geführten Bus-Tour für einige Wochen und damit über die Feiertage in Neuseeland sein. Wir sind mal gespannt, wie wir diese dort dann verbringen werden – wahrscheinlich mit mehreren Nationalitäten und unterschiedlichen Bräuchen.
Merry christmas and a happy new Year sowie ganz liebe Grüße an unsere Familien, Freunde und Bekannten!
Annika Babler und Torsten Elsässer