Weihnachtsgrüße

Liebe, lachende Gesichter und leuchtende Augen erhellen die dunkle Zeit

Sophia Vits lebt mit ihrer Familie seit 20 Jahren in der Schweiz. Zu Weihnachten kommen sie alle Jahre wieder in die alte Heimat.

Snowboarden – vor allem abseits der Piste – ist Sophia Vits’ Leidenschaft. Foto: privat

Endlich hat die Weihnachtszeit wieder begonnen und es schneit auch schon fröhlich vor sich hin, wenn auch noch nicht in den gewünschten Schneemengen, aber immerhin. Ich freue mich immer wahnsinnig, wenn die ersten Schneeflocken fallen und sie unsere Berge Stück für Stück in weiße Giganten verwandeln. Das bedeutet nämlich, dass die Ski- und Snowboardsaison nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Snowboarden ist eine große Leidenschaft von mir und ich liege schon im Oktober allen in den Ohren, dass ich endlich auf die Piste will. Am liebsten fahre ich Off-Piste im Pulverschnee. Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich schön, als ob man fliegen würde. Ich glaube aus der Familie bin ich die, die am liebsten Boarden geht. Doch auch der Rest der Familie sind leidenschaftliche Schön-Wetter-Boarder. Da wir nur zehn Minuten vom Skigebiet entfernt wohnen, gehen wir auch gerne mal nur für zwei Stunden auf den Berg.

Natürlich lieben nicht nur wir den Schnee, sondern auch unser Hund Lucy, ein Berner Sennen-Mix. Sie erwacht richtig zum Leben, wenn es draußen schneit, da die Hitze im Sommer ihr zu schaffen macht. Sie tollt im Schnee, fängt Schneeflocken, buddelt Löcher und versucht die Mäuse und Tiere unter der Schneedecke zu fangen. Auch beim Schlitten- und Bobfahren rennt sie uns immer hinterher und versucht uns zu fangen, was ihr auch meistens gelingt. Die Spaziergänge durch den verschneiten Wald vor unserer Haustür sind ein Traum und dann wird mir wieder bewusst, wie froh ich bin, auf dem Land aufgewachsen zu sein.

Meine Mutter ist Floristin und macht immer die schönsten Adventsgestecke für uns. Wenn es langsam aber sicher auf den ersten Advent zugeht, sammelt sie Tannenzweige und allerlei Weihnachtsdeko aus ihrer Werkstatt zusammen und zaubert jedes Jahr aufs Neue einen wunderschönen Adventskranz.

Mein Vater ist derjenige in der Familie, der ab und zu auch gerne mal Kekse backt, obwohl er Kuchenbacken gar nicht mag. Manchmal klappt es, dass wir alle fünf, also Mama, Papa, meine zwei Brüder und ich, zusammen Plätzchen backen, doch das kann manchmal auch echt drunter und drüber gehen.

Neben Kekse backen darf natürlich auch ein Weihnachtsbaum nicht fehlen. Unser Baum wird meistens von Mama oder Papa mit Lichterketten geschmückt. Kugeln kommen bei uns nicht sehr viele dran, da unser Baum immer draußen auf der Terrasse steht und er Wind und Wetter zu stark ausgesetzt ist.

Doch Lichterketten gibt es bei uns nicht nur am Weihnachtsbaum, sondern auch um das ganze Haus herum. Es sieht ab November aus wie ein Lebkuchenhaus, da die Lichter alle Fenster umrahmen: unser riesiges, persönliches Lebkuchenhaus.

Meine Brüder zelebrieren die Weihnachtszeit nicht ganz so sehr wie ich. Ich liebe Weihnachtsmärkte, den Glühwein, Punsch und die heiße Schokolade mit viel Schlagsahne obendrauf und überall in den Geschäften laufen Weihnachtslieder zum Mitsummen. Meine Brüder freuen sich, glaube ich, eher auf das Driften im Schnee mit ihrem Auto. Auf den Parkplätzen der Skigebiete hat es nämlich genügend Platz, um die Grenzen des Fahrzeugs auszutesten.

Für Sophia Vits’ Familie ist Weihnachten das Fest der Familie, der Freunde und des Nach-Hause-kommens. Foto: privat

In dieser kalten Jahreszeit darf in der Schweiz natürlich ein Fondue oder ein Raclette nicht fehlen. Mit Gurken, Kartoffeln, Zwiebeln, Mais, Tomaten, Paprika, Brot, Speck und natürlich ganz viel Käse. Von normalem Käse zu Pfefferkäse, Käse mit Chili oder auch mit Schnittlauch und anderen Kräutern. Je mehr Auswahl, desto besser.

Da Weihnachten für uns alle ein Fest der Familie, Freunde und des Nach-Hause-kommens ist, versuchen wir jedes Jahr an Weihnachten nach Deutschland zu fahren. Da wir schon seit fast 20 Jahren in der Schweiz leben, genießen wir es sehr unsere Verwandten und Freunde über die Weihnachtszeit zu besuchen.

Am 24. Dezember feiern wir Heiligabend in Reutlingen bei unserer Oma und sehen alle wieder. Es werden Spiele gespielt, gesungen, gegessen und gelacht. Nach dem Weihnachtsessen gibt es dann die Bescherung und wir genießen das Beisammensein. Anschließend treffe ich mich ab und zu noch mit meinen Freunden aus der gleichen Straße und verbringe wertvolle Zeit mit ihnen.

Am 25. Dezember geht es dann zu unserer Tante väterlicherseits in Oberensingen. Auch hier wird das Weihnachtsfest groß gefeiert und wir sehen unsere Cousinen und Cousin, Paten und altbekannten Freunde wieder.

Ich finde es sehr schön, dass wir jedes Jahr nach Deutschland fahren und dort mit unserer ganzen Familie die Weihnachtstage feiern. Das macht für mich Weihnachten aus.

Auch wenn der Winter eine dunkle Jahreszeit ist, ist er mit so viel Liebe, lachenden Gesichtern und leuchtenden Augen erfüllt und die vielen Lichter in der Stadt, an den Häusern und in den Wohnungen erhellen unsere Straßen, damit uns diese wundervolle Zeit nicht ganz so finster erscheint.

Sophia Vits

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