Weihnachtsgrüße
Klimaanlage statt Heizung
Jessica Vogel und Marvin Graner bereisen seit drei Monaten Asien. Um oder nach dem Jahreswechsel geht es weiter nach Süd- und Zentralamerika.
Wir sind Jessi (23 Jahre) und Marvin (26 Jahre) und schreiben diese Zeilen gerade in Malaysia bei tropisch heißen Temperaturen.
Nach der einjährigen Fachhochschulreife und dem abgeschlossenen Studium wurden die Rucksäcke gepackt. Am 20. September haben wir unsere etwa siebenmonatige Weltreise im Stadtstaat Singapur begonnen. Nach zwei Nächten haben wir die beeindruckende Stadt mit ihren riesigen pflanzenbewachsenen Metallbäumen wieder verlassen und sind nach Indonesien geflogen.
In Indonesien waren wir dann auf mehreren Inseln, die teilweise sehr untouristisch und abgelegen sind. Hier haben wir das Inselleben genossen, waren auf Bootstouren, sind mit Schildkröten und Mantarochen geschwommen und haben einen Spaziergang über die Komodo-Insel gemacht, auf der die bis zu drei Meter langen Komodowarane leben.
Fun fact: Nach sieben bis acht Monaten schlüpfen die Jungtiere aus ihren Eiern. Anschließend leben sie die ersten Jahre ihres Lebens in den Baumkronen, da sie so vor Fressfeinden wie zum Beispiel der eigenen Mutter geschützt sind – ja, richtig gelesen, die Mutter brütet und beschützt die Eier für rund acht Monate, um anschließend ihren etwa 100 Gramm schweren Nachwuchs als Snack zu verspeisen.
Gerade sind wir auf dem malaysischen Teil der Insel Borneo, um mit dem Boot über den vom Dschungel umgebenen Fluss Kinabatangan zu fahren. Hier haben wir die Möglichkeit, Nasenaffen, Schlangen, Krokodile und mit etwas Glück Elefanten und Orang-Utans zu sehen.
Am 17. November geht es für uns weiter nach Thailand. Anschließend steht Vietnam auf unserer Reiseliste. Zwischen den Jahren oder Anfang 2024 heißt es dann tschüss Asien und hallo Zentral- und Südamerika.
An Weihnachten wollen wir in Vietnam sein. Da jedoch lediglich 9,5 Prozent der vietnamesischen Bevölkerung Christen sind und somit im Großteil des Landes Weihnachten nicht wie in Deutschland gefeiert wird, feiern wir Weihnachten zu zweit. Bisher sind wir aber noch nicht in weihnachtlicher Stimmung. Vermutlich weil hier nicht wie zu Hause schon seit Monaten Lebkuchen und Spekulatius in den Einkaufsläden zu finden sind.
Unser Weihnachtsfest stellen wir uns jedoch wie folgt vor: Am 24. Dezember möchten wir wenn möglich einen Tauchgang machen. Damit vielleicht doch noch die weihnachtliche Stimmung aufkommt, darf zu der Taucherausrüstung natürlich eine Weihnachtsmütze nicht fehlen. Wenn zu Hause also Weihnachten gefeiert wird, sind wir über 10.000 Kilometer entfernt und befinden uns 30 Meter unter Wasser.
Anschließend wollen wir an Heiligabend in der vietnamesischen Stadt Hội An ausgiebig essen gehen, um Weihnachten zu feiern. Am 26. Dezember findet in der Altstadt von Hội An, die ein UNESCO-Weltlulturerbe ist, das Laternenfestival statt. Dazu wird die Elektrizität in dem Stadtteil ausgeschaltet und die Straßen werden fast ausschließlich von Seidenlaternen beleuchtet. Das Highlight dieses Festivals ist allerdings der Thun-Bôn-Fluss, der durch die Altstadt fließt und in dieser Nacht mit tausenden Laternen übersät ist.
Traditionell lassen die Einwohnerinnen und Einwohner eine Laterne mit dem Wunsch nach Glück und Wohlstand schwimmen. In dieser Nacht verwandelt sich Hội An von Sonnenuntergang bis Mondaufgang in eine märchenhafte Stadt.
Wir sind sehr gespannt, was uns auf unserer Reise noch alles erwartet und freuen uns, wenn wir wieder nach Hause kommen und uns der nächste Sommer bevorsteht. Das nennen wir dann einen endlosen Sommer.
Wir grüßen unsere Familie und Freunde in unserer Heimat. Wir wünschen euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ganz liebe Grüße aus Asien
Jessica Vogel und Marvin Graner
