Weihnachtsgrüße

Die Vorlesungen sind aufs Training abgestimmt

Maya Haupt ist seit Anfang September an der Universität von Wisconsin, Superior, USA. Dort ist sie im Tennisteam und in der Jazzband.

Maya Haupt ist im Tennisteam der University of Wisconsin in Superior. Foto: privat

Superior ist eine kleine Stadt mit 26.000 Einwohnern am Lake Superior in Wisconsin, dicht an der Grenze zu Kanada. Nachdem ich in diesem Jahr das Abitur am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen gemacht habe, studiere ich nun Informatik. Die Kombination aus Sport und Studium im amerikanischen Uni-System ist wirklich toll, da die Trainings voll auf die Vorlesungen abgestimmt sind. Als Teil des Tennisteams habe ich schon ganz schön viel erlebt.

Die eigentliche Tennissaison beginnt erst im nächsten Semester, aber zuvor hatten wir eine sogenannte Pre-Season, eine einmonatige Vorbereitungsphase im September. Täglich absolvierten wir intensives Training, nicht nur im Tennis, sondern auch in Kondition und Kraft. Zweimal pro Woche hatten wir außerdem Krafttraining, was uns für die Wochenenden, an denen wir gegen zwei Teams spielten, stärkte. Aufgrund meiner Position im Team hatte ich täglich zwei Doppel- und zwei Einzelmatches, was ungefähr sechs Stunden Tennis pro Tag bedeutete.

Trotz des anspruchsvollen Zeitplans verlief der Monat dank des unterstützenden Teams, der Trainer, der Mindfulness Coaches und der Physiotherapeuten wie im Flug. Durch das Team habe ich nicht nur viele, sondern auch gute Freunde gefunden, die meine Erfahrung in den USA bereichern. Gemeinsam gehen wir shoppen, besuchen Spiele anderer Uni-Teams, spielen Tennis oder Tischtennis, veranstalten Filmabende, gehen an den Strand oder genießen Eis bei Gulverts.

Ende September endete unsere Pre-Season, und das Training reduzierte sich auf ein Mal pro Woche. Dennoch blieben das zweimalige wöchentliche Krafttraining und neu hinzugekommen, am Freitagmorgen von 7 bis 8 Uhr, das „Speed & Agility“-Training, um unsere Schnelligkeit und Kondition zu verbessern.

In der Jazzband spielt Maya Haupt Klavier. Foto: privat

Zusätzlich habe ich die Gelegenheit, zweimal pro Woche in einem Tenniscenter in der Nachbarstadt Kindern das Tennisspielen beizubringen und so mein Taschengeld aufzubessern.

Aber nicht nur die sportliche, auch die musikalische Seite der Universität erlebe ich intensiv. Aufgrund meiner Erfahrung in Klavier und Trompete spiele ich jetzt als Pianistin in der Jazzband. Anfangs war es eine Herausforderung, da ich weder in einem Orchester noch etwas Jazzartiges auf dem Klavier gespielt hatte. Doch mit viel Übung habe ich mich an den Stil und die Band gewöhnt, und es macht unglaublich viel Spaß. Wir haben dreimal pro Woche Jazzband: Montag, Mittwoch und Freitag jeweils für eine Stunde. Wir haben bereits mehrere Konzerte absolviert und proben derzeit intensiv für unser großes Weihnachtskonzert.

Akademisch habe ich auch einiges zu tun. Jeden Morgen besuche ich die Vorlesungen, in meiner freien Zeit bin ich mit Hausarbeiten beschäftigt und muss mich auf die Tests vorbereiten. Insgesamt habe ich vier Fächer, Programmieren, Mathe, Chemie und Englisch. Programmieren macht mir am meisten Spaß.

Ich lebe im Wohnheim auf dem Campus und teile mein Zimmer mit einer Mitbewohnerin. Wir verstehen uns gut, und sie hat mich freundlicherweise sowohl in den Herbstferien über Halloween als auch zu Thanksgiving zu sich nach Hause eingeladen.

Foto: privat

Thanksgiving, ein staatlicher Feiertag in den USA, ist ähnlich wie Weihnachten in Deutschland die Zeit, in der die ganze Familie zusammenkommt und feiert. Traditionell gibt es Truthahn und viele Beilagen, die diesen Tag besonders schmackhaft machen. Während meines Besuchs in den Herbstferien konnte ich den Indian Summer erleben, in dem die Bäume eine besonders intensive Blattfärbung durchlaufen.

Nach den Weihnachtsferien beginnt die eigentliche Tennissaison, die ähnlich wie unsere Pre-Season aussieht, jedoch vier Monate dauert und mit einer einwöchigen Exkursion nach Florida zum Spring-Break ihren Höhepunkt hat.

Mit allem was ich bisher erlebt habe kann ich das zweite Semester als Studentin und Athletin in den USA kaum erwarten!

Maya Haupt

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