Weihnachtsgrüße

Schöne Orte, tolle Menschen und neue Kultur

Christian Gutbrod hat sein Studium nach Guadalajara im Nordwesten Mexikos geführt. Von dort aus entdeckt er das Land.

Christian Gutbrod genießt seine Studienzeit in Mexiko. Foto: privat

Ich studiere aktuell internationales Finanzmanagement an der HfWU in Nürtingen im vierten Semester, weshalb es für mich möglich ist, zwei Auslandssemester zu absolvieren.

Für mich stand fest, dass ich mein Auslandssemester gerne an der Tec de Monterrey in Guadalajara in Mexiko absolvieren möchte. Denn bereits nach dem Abi hatte ich den Wunsch, Mexiko und Südamerika zu bereisen. Wegen Corona blieb mir diese Möglichkeit jedoch verwehrt.

Guadalajara liegt auf rund 1600 Metern und hat ein sehr angenehmes Klima. Ich habe mich für Guadalajara aufgrund der Lage, des Klimas und der kulturellen Gegebenheiten entschieden, des Weiteren ist die Tec eine Universität mit ausgezeichnetem weltweiten Ruf.

Guadalajara liegt im Nordwesten des Landes und bietet viele Möglichkeiten für Tages- und Wochenendausflüge. Der Pazifik ist rund 200 Kilometer entfernt. Außerdem gibt es viele Optionen für Wanderungen. Durch die Größe der Stadt ist auch kulturell immer etwas geboten.

Ein beliebtes Ziel ist Tequila, der Ursprungsort des gleichnamigen Getränks. Dort kann man den Anbau der Agave sowie die Verarbeitung in der Destillerie anschauen. Auch die koloniale Altstadt Guadalajaras ist sehenswert. Besonders schön ist das Viertel Colonia Americana, hier gibt es viele Cafés, Bars und Restaurants. Am Wochenende finden dort öfter Flohmärkte und andere Events statt.

Während und nach dem Semester hat man ausreichend Zeit, das gesamte Land zu bereisen. Ich nutze meine Zeit bis jetzt, um die Gegenden Baja California, Puerto Vallarta, Oaxaca, Puerto Escondido, Mexiko City und Michoacán zu bereisen.

Wer Tacos, Quesadillas und Bohnen mag, kann sich freuen. Die mexikanische Küche ist geprägt von Fleisch und Fisch.

Mein Auslandssemester mit Start im August lag noch in der Regenzeit mit angenehmen Temperaturen. Tagsüber hatte es zwischen 20 und 30 Grad. Abends und nachts regnete es häufig ziemlich stark und kühlte auf 15 bis 20 Grad ab. Mai bis November zählt in Mexiko zur Hurricane-Season, daher sollte man sich vor Ausflügen am besten immer gründlich über die aktuellen Wetterverhältnisse erkundigen. Zum Ende des Jahres wird es trockener und etwas kühler.

In Guadalajara ist die Tec de Monterrey beheimatet. Die Universität genießt weltweit einen guten Ruf. Foto: privat

Die Uni selbst veranstaltet ebenfalls regelmäßig Events, sodass man immer wieder die Gelegenheit hat, mit Einheimischen in Kontakt zu treten.

Das Weihnachtsfest in Mexiko, „Navidad“, ist eine festliche und farbenfrohe Feier, die vom 16. Dezember bis zum 24. Dezember mit einer neuntägigen Feier namens „Las Posadas“ beginnt. Während dieser Zeit ziehen Menschen von Haus zu Haus, um die Suche von Maria und Josef nach einer Herberge zu symbolisieren.

Am Heiligen Abend versammeln sich Familien zu einem festlichen Abendessen, das traditionell aus Gerichten wie Tamales, Pozole und Bacalao besteht. Die Feierlichkeiten beinhalten auch das Singen von Weihnachtsliedern, das Zünden von Feuerwerkskörpern und das Aufstellen von Krippen, die die Geburt Jesu darstellen. Schließlich enden die Feierlichkeiten mit dem „Día de los Santos Inocentes“ am 28. Dezember, einem Tag, an dem in Mexiko Streiche gespielt werden.

Ich selbst werde dieses Jahr Weihnachten in Cartagena in Kolumbien verbringen. Das erste Mal in meinem Leben werde ich das Privileg genießen, Silvester in der Sonne und am Meer verbringen zu können. Dennoch werde ich Freunde und Familie zu dieser Zeit sehr vermissen und hätte sie am liebsten alle auch bei mir in Kolumbien.

Mein Auslandssemester in Mexiko war in jeder Hinsicht eine super Erfahrung und ich möchte diese Zeit niemals missen. Ich habe unglaublich viele tolle Menschen kennengelernt und wahnsinnig schöne Ort gesehen. Der Austausch mit mexikanischen Studierenden hat es mir ermöglicht, das Unisystem auf der anderen Seite der Welt kennenzulernen. Außerdem hat es nicht nur meine Sprachkenntnisse verbessert, sondern ebenso dazu beigetragen, eine neue Kultur kennenzulernen.

Ich kann nur empfehlen diese Erfahrung zu machen und würde meine Entscheidung jedes Mal wieder so treffen. Dennoch vermisse ich selbstverständlich meine Stadt am Neckar und meine Nürtinger und freue mich bereits in einigen Monaten wieder mit ihnen gemeinsam am Stadtbalkon oder im Freibad den Sommer verbringen zu können.

Christian Gutbrod

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