NT-Zizishausen

Unterhaltsames Theater auf der Zizishäuser Insel

Ende gut, alles gut. Oder? Foto: Carsten Gerwig

NT-ZIZISHAUSEN. Für gute Laune sorgte kürzlich die Theatergruppe des TSV Zizishausen mit dem Stück „Hubertus und der Staatsbesuch“. Wenn sich der deutsche Bundeskanzler als Mann des Volkes präsentiert und wissen will, wo beim kleinen Mann in der schwäbischen Provinz der Schuh drückt, dann sind Aufregungen und Verwicklungen vorprogrammiert.

Hubertus Hämmerle (Helmut Hoss) hat eigentlich keine gute Meinung über Politiker. Das ändert sich prompt, als der persönliche Referent des Kanzlers, Herr von Schwätzer, (Andreas Bauer) gerade dessen Wohnzimmer für eine Stippvisite aussucht. Das „natürliche Ambiente“ mit der bügelnden Gattin Roswitha (Gaby Aschenbrenner), dazu der Hausherr in der Trainingshose auf dem guten Sofa scheint perfekt für die politische Prominenz. Für den hohen Besuch muss natürlich auch der Trinkfreund Fridolin Mausloch (Rolf Huber) und seine bessere Hälfte Maria (Isolde Henzler-Nagel) eingeladen werden. Programmpläne für den Staatsbesuch werden geschmiedet. „Wir brauchen Ehrenjungfrauen“, meldet sich Fridolin zu Wort und erntet Lacher. „Ebbes Kulturelles“ müsse auch sein, überlegt Hubertus. Ein Elfenreigen vielleicht, so etwas hätten sie vor 30 Jahren in der Jungschar aufgeführt, meint Roswitha Hämmerle. Als Akt der Ausländerfreundlichkeit muss der türkische Nachbar Ismail (Bernd Zimmermann) herhalten.

Den Ablauf des Empfangs muss Hubertus natürlich genauestens mit seinem Kumpel in einer Geheimsitzung in der Kneipe besprechen. Allein die Tochter Anita Hämmerle (Lena Hoss) behält einen klaren Kopf. Den haben die trinkfreudigen Freunde nach der „Geheimsitzung“ nicht mehr, denn Hubertus fährt mit seinem Auto in den Straßengraben. Turbulent geht es zu, als der Polizist (Florian Decker) nach dem Führerscheinentzug beide schwankend mit auf die Wache nimmt und die Amtsärztin Frau Dr. Sonnenschein (Silke Hofer) zur Blutentnahme ruft. Diese Blamage kann sich Hubertus nicht geben, „der Staatsbesuch muss wieder weg“, sind sich die Freunde einig, nicht wissend, dass der Kanzler seinen Besuch aufgrund Indisponiertheit bereits abgesagt hat. Um Hubertus zu besänftigen, muss der persönliche Referent des Kanzlers als dessen Vertretung herhalten und der wird von Hubertus so richtig abgewatscht und nass gemacht.

Seit Beginn des Jahres haben die Laienschauspieler des TSV Zizishausen in vielen Stunden für das schwäbische Lustspiel geprobt und waren auf den Punkt fit für die vier Aufführungen. Das Publikum im „Archies auf der Insel“ war begeistert, spendete zahlreichen Szenenapplaus und verabschiedete die Darsteller mit rhythmischem Klatschen. Im Souffleurkasten saß Edeltraud Decker und für die Technik und das Bühnenbild waren Jürgen Hoss und Markus Pfäffle zuständig.

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