OBERBOIHINGEN. Erneut begeisterten die Young Voices mit einem gelungenen Chorevent. Zahlreiche Konzertgäste waren am wärmsten Samstag vor den Osterferien in die afrikanisch dekorierte Oberboihinger Gemeindehalle geströmt. Man war gespannt, was der örtliche Chor mit Dirigentin Susann Fenchel unter dem exotischen Motto vorbereitet hatte. Das Ergebnis überzeugte und bot beste Unterhaltung: Im vielseitigen Programm hatten sich die Young Voices an Texte in Zulu und Swahili gewagt, aber auch Bekanntes aus Musicals vorgetragen. So bildete „Dir gehört mein Herz“ aus „Tarzan“ den gefühlvollen Auftakt des Abends: Gestenreich begrüßte der Chor mit dieser Ballade sein Publikum und traf mit weiteren aus „König der Löwen“ die ruhigeren Töne des Konzerts. Chorsänger Jörg Steidle führte informativ durchs Programm, das mit „Freedom Is Coming“ Fahrt aufnahm und Südafrika in den Fokus rückte. Wie der kraftvolle Gospelsong machten die Zulu-Lieder „Thula Sizwe“ und „Mamaliye“ durch Vorsänger und Chor-Antwort ein zentrales Element afrikanischen Gesangs erlebbar; den Solopart übernahmen jeweils Alexander Hustoles, Carmen Oppl-Uhlmann und Birgit Gropius. Temporeich riss Shakiras populärer WM-2010-Hit „Waka Waka“ das Publikum mit; ebenso begeisterte ein Trommelsolo von Birgit van Straelen, mit der man eine exzellente Perkussionistin für den Schwerpunkt des Abends gewonnen hatte. Neben ihr sorgten Joel Büttner am Bass und Benjamin Friesinger am Piano für hervorragende musikalische Unterstützung. Ein Extra-Schmankerl lieferte Young-Voices-Sänger Koffi Zenegba: Ausdrucksstark performte er „Jerusalema“ und brachte Bühne wie Saal in Bewegung. Die Grenzen verliefen wie gewohnt fließend: Humorvoll animierte Dirigentin Susann Fenchel das Publikum mehrmals zum Mitwirken. Mit der beruhigenden Botschaft „The Lion Sleeps Tonight“ entließ der Chor seine Gäste in die Erfrischungspause, denn geschlafen wurde noch lange nicht. Karin Strayle und Joachim Hoß als „Voodoo-Master“ lieferten das nächste Highlight und beeindruckten mit Ingrid Peters deutscher Version des Rose-Laurens-Hits. Abwechslungsreich folgte auf innige Balladen ein entspanntes Band-Solo, bevor es der Chor noch einmal krachen ließ: Händereiben, Schnipsen und voller Körpereinsatz erzeugten einen akustischen Gewitterregen und leiteten über zur diesjährigen Konzertperle: Mit „Africa“ von Toto gaben die Young Voices alles. Bevor „Mungu Awe“ leise auf Swahili verklang, würdigten Moderator Jörg Steidle, Chorleiterin Susann Fenchel und Vorstand Joachim Hoß die vielen Verantwortlichen und Unterstützer des Abends, darunter Bürgermeister Ulrich Spangenberg, der Technik zur Verfügung gestellt hatte. Nach Zugaberufen sorgte Koffi Zenegbas Freundeskreis mit einer spontanen Tanzeinlage nochmals für Partystimmung. Den bewegenden Schlussakzent setzte der Chor mit „We Are The World“ – Sängerinnen und Sänger fassten sich an den Händen und symbolisierten: Wir leben alle unter derselben Sonne, im ewigen Kreis.