GROSSBETTLINGEN. Am Abend des 23. Februar 1925 trafen sich auf Einladung von Paul Harris Gustavus Loehr, Silvester Schiele und Hiram Shorey in Chicago in einem Büro. Vier verschiedene Berufe: ein Rechtsanwalt, ein Bergbauingenieur, ein Kohlehändler und ein Textilkaufmann mit Wurzeln in Amerika, Deutschland, Irland und Schweden. Drei Konfessionen: katholisch, protestantisch, jüdisch. Es war das Ziel von Paul Harris, in der anonymen Großstand freundschaftliche Kontakte zwischen Männern aus verschiedenen beruflichen Bereichen aufzubauen.
Schon bei diesem ersten Treffen wurde deutlich, dass Toleranz und freundschaftliches Zusammenkommen von Menschen aus verschiedenen Berufswelten fundamental für Rotary sind. Schon bald verpflichtete sich die Gruppe, andere, denen es nicht so gut geht, zu unterstützen und zu helfen.
Dies war das erste Rotary Club-Meeting und damit die Geburtsstunde des inzwischen weltweit größten Serviceverbandes.
Diese Idee verbreitet sich in den folgenden Jahren weltweit und es entstanden auf allen Kontienten rotarische Clubs, die heute Frauen und Männer mit dem Ziel zusammenbringen, die Welt etwas besser zu machen.
Heute gibt es weltweit mehr als 1,2 Millionen Rotarierinnen und Rotarier und mehr als 46.000 Clubs in über 200 Ländern.
Somit feiert Rotary International in diesem Jahr seinen 120. Geburtstag Der Rotary-Club Kirchheim-Nürtingen ist genau halb so alt blickt in diesem Jahr auf 60 Jahre höchst aktives Clubleben zurück.
Der Club wurde in Wendlingen im damaligen Hotel Kaim gegründet, und so fand die kleine Jubiläumsfeier passend in der schmucken Jakobskirche in Wendlingen-Bodelshofen statt. Leider lebt aus der Gründergeneration niemand mehr. Aber der Präsident des Jubiläumsclubs Eberhard Haußmann konnte mit Margret Zimmermann und Gisela Keller noch zwei Frauen von Gründungsvätern in der festlichen Runde begrüßen. Michael Schwenk, Sohn eines der Clubgründer, blickte unterhaltsam, sehr persönlich, aber auch kritisch auf die sechzig sehr wechselvolle Jahre Rotary-Club Kirchheim-Nürtingen zurück. Musikalisch umrahmten die Feier das Duo Kaspar und Koch mit Trompete und Basstuba und Hausherr Pfarrer Peter Brändle brachte alle mit kabarettistischen Beiträgen zum Nachdenken und Schmunzeln.
Getreu dem rotarischen Motto „Service above self“ übergab der Club-Präsident an Birgit Zimmermann eine Spende in Höhe von 4000 Euro für das Projekt Eldoret Kids, das im „Badilisha Maisha Centre“ kenianische Straßenkinder den Weg in ein normales, menschenwürdiges Leben ermöglicht. Das Projekt wird schon seit über einem Jahrzehnt vom Club regelmäßig unterstützt.
3000 Euro gehen an das Großprojekt „Rain Water Harvesting“, das zusammen mit verschiedenen Rotary-Clubs aus dem Raum Göppingen vorgenommen wird. Mit diesem Vorhaben soll die Wasserversorgung von 16 Schulen in der Region Kasanje in Uganda gesichert werden.
Aber der Club engagiert sich nicht nur in der Ferne. So wird der Neubau eines Diakoniezentrums auf dem MEGA-Gelände mit 2500 Euro unterstützt.