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Ortsgruppe Neuffen im Kloster Denkendorf

28 Männer wie Frauen waren Ende Januar begeistert bei einer Führung im Kloster Denkendorf dabei - der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Neuffen, hatte unter dem Motto „OrtsGrenzenlos Wandern im Neuffener Tal“ eingeladen.

Seit 2023 bieten die Ortsgruppen Frickenhausen, Beuren, Kohlberg und Neuffen ein umfangreiches Wander- und auch Kulturprogramm an – auch Nichtmitglieder sind willkommen. Für alle die bei der ersten Veranstaltung Ende Januar nicht dabei sein konnten, kann an dieser Stelle mitgeteilt werden, dass unser Übersichtsplan erst kürzlich erschienen ist. Dieses Programm ist am einfachsten über das Internet abrufbar. Dazu bei google und Co. Folgendes eingeben: Ortsgrenzenlos wandern.

Nun aber ein paar Worte zum Kloster Denkendorf, welches wir im Vorfeld als „Klein-Jerusalem – Klosterschule – Kaufmann-Senf“ angekündigt hatten. Vor über 1 000 Jahren wurde das Kloster Denkendorf als Stift der Chorherren vom Heiligen Grab begründet. Seinerzeit war es üblich, dass man als gläubiger Christ, wenn irgend möglich, nach Jerusalem pilgert. Die Herren waren dort und haben gem. der Überlieferung einen Holzsplitter vom Kreuze Jesu mit nach Hause gebracht. Dieses Mitbringsel lagerte als dann in einem zweiarmigen Kreuz in der Klosterkirche (zweiarmiges Kreuz = Wahrzeichen des Klosters bis heute), sodass es von da an manch einem ausreichte, nur noch bis Denkendorf pilgern zu müssen. Ein Nachbau des heiligen Grabs ist in der Klosterkrypta zu sehen. Dies war seinerzeit ein Marketing-Geniestreich par excellence. Der Papst stellte das Kloster unter seine Schutzherrschaft, gewährte eine freie Wahl des Propstes. Wesentlich später gab es häufiger Zwist zwischen der Reichsstadt Esslingen und Denkendorf – alles wurde niedergebrannt und später hatte man sich wieder versöhnt (so sinnlos waren damals schon Kriegereien der Mächtigen). Im Anschluss wurde man schmerzlos im Zuge der Reformation evangelisch. Sonstiges kurz und knapp: Hölderlin genoss seine Ausbildung als Pfarrer in der späteren Klosterschule. Nach der Schließung der Schule wurde Senf und Kaufmann-Essig im Anwesen produziert, der Essig wurde sauer und die Firma Kaufmann musste Konkurs anmelden … Spaß beiseite, denn es gab im Dritten Reich auch eine Nutzung der NS.

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