Wendlingen

Demokratie braucht Demokraten

Lange Nacht der Demokratie am RBG Foto: Horlacher

WENDLINGEN. Getreu des Leitspruchs „Demokratie braucht Demokraten“ fand am 2. Oktober am RBG Wendlingen die erste Lange Nacht der Demokratie statt. Dabei bildete die Schule einen Standort von Wendlingen, aber auch von Baden-Württemberg, da die Aktionsnacht landesweit stattfand. Zusammengekommen waren 150 RBG-Schüler und RBG-Freunde, um die Werte und Prinzipien der Demokratie zu reflektieren und zu feiern.

Die Veranstaltung begann am frühen Abend mit einer eindrucksvollen Eröffnungsrede von Schulleiterin Karin Ecker, die die Bedeutung demokratischer Teilhabe und des respektvollen Austauschs in deutschen Schulen, insbesondere am RBG Wendlingen, betonte. Jan Billner, Vorsitzender der Fachschaft Gemeinschaftskunde und Organisator seitens der Schule, ließ den Blick in die Welt schweifen und untermauerte seinen Vortrag mit Fakten und Zahlen zur Demokratie im nationalen sowie internationalen Raum.
Im Anschluss hatten die anwesenden Gäste die Möglichkeit, an Spontanabstimmungen teilzunehmen und den Beiträgen von Schülern des RBG zu lauschen. In Letzteren brachten Lara Kern, Anastasia Wirsing, Oliver Hermann und Lukas Kohls aus der Jahrgangsstufe 1 und 2 zum Ausdruck, wie wichtig die Demokratie für sie selbst und unsere ganze Gemeinschaft ist. Auch die AG „Jugend debattiert“ intensivierte die anregenden Gedanken und führte Schaudebatte zur Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde bei Bundestagswahlen durch.
Im Anschluss referierte Philip Sandrock von der Wendlinger Zeitung über die Pressefreiheit. Er zeigte auf, wie wichtig ein freier Journalismus ist und thematisierte Veränderungen für selibgen. Fake News benannte er eine zentrale Gefahr für die Demokratie und zeigte anhand einiger Beispiele, wie schnell diese die Welt verändern können und sich in vermeintliche Wahrheiten verwandelten.
Nach einer Pause kam es zu einem weiteren Highlight des Abends: dem Politik-Talk.
Die Podiumsdiskussion mit MdL Dr. Nathalie Pfau-Weller (CDU), MdL Andreas Kenner (SPD) und MdB Matthias Gastel (Grüne) ließ das Publikum an den Meinungen der Politiker zu aktuell umstrittenen Themen teilhaben. Auch konnten die interessierten Gäste Fragen stellen und so wurden beispielsweise Neuwahlen auf Bundesebene von allen drei Politikern als nicht sinnvoll erachtet. Kontroverser waren die Meinungen im Bezug auf die aktuelle Migrationspolitik Deutschlands. Während Matthias Gastel die Grenzkontrollen kritisierte und das europäische Projekt durch solche infrage gestellt sieht, war Nathalie Pfau-Weller für die stationären Grenzkontrollen und lobte erste Erfolge. Andreas Kenner verwies auf den Unterschied von Asyl und Migration sowie auf den bestehenden Fachkräftemangel, welcher in der Debatte mehr berücksichtigt werden sollte. Diese und weitere Fragen führten zu einem angeregten Gespräch der Politiker. So endete das vielfältige Programm nach zweieinhalb Stunden mit einem lockeren Ausklang, bei dem noch weitere Gespräche geführt und Meinungen ausgetauscht wurden.

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