NT-RAIDWANGEN. Bierbänke im Freien aufstellen und eine Spielstraße in der Talstraße vorbereiten, wo alle Wetter-Apps Regen vorhersagen? Vorsichtshalber hatten die rund 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des diesjährigen Sommerfests der evangelischen Verbundkirchengemeinde Neckarhausen-Raidwangen das Gemeindehaus bestuhlt und darin die Spielstationen für die Kids vorbereitet. So wurden alle positiv überrascht, als sich der Himmel am Nachmittag entgegen der Vorhersage aufhellte und die Gemeinde draußen doch noch ein paar unbeschwerte Stunden erleben konnte. Kurzerhand bauten die fleißigen Helferinnen und Helfer draußen zahlreiche Tische und Bänke auf.
Damit konnte auch die zum Abschluss geplante festliche Sommerserenade der beiden Posaunenchöre aus Neckarhausen sowie der evangelisch-methodistischen Kirche aus Raidwangen im Freien stattfinden. Und auch dem traditionellen Luftballonstart stand damit nichts im Wege. Den Besucherinnen und Besuchern bot sich ein buntes Bild, als sich mehr als 100 rote, blaue, orangen- und lilafarbene Ballons ihren Weg nach oben bahnten. Beim vergangenen Start vor zwei Jahren schaffte es ein Ballon sogar bis nach Prien am Chiemsee, wie die an einer Ballonschnur befestigte und von einem Finder zurückgeschickte Karte belegte – immerhin eine Strecke von rund 250 Kilometern Luftlinie.
Richteten sich zum Ballonstart alle Blicke zum Himmel, hatte Pfarrer Stefan Kost sein Augenmerk schon vorher dorthin gerichtet. Im Gottesdienst, der das Fest eröffnete und in dem die neuen 16 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Neckarhausen und Raidwangen vorgestellt wurden, sprach er vom Segen der himmlischen Schätze. „Ich wünsche Euch, dass Ihr in Eurem Konfi-Jahr viele solcher Schätze sammelt, die Euch einen weiten Blick ermöglichen – für die Welt und darüber hinaus“, sagte der Pfarrer an die Adresse der jungen Leute.
Himmlische Schätze, das können etwa Freundschaften, Liebe, Vertrauen und natürlich der Glaube sein, wie auch die von ihm im Gottesdienst befragten Besucherinnen und Besucher bestätigten.
Um das Ganze etwas greifbarer zu machen, hatte Pfarrer Kost eine kleine Schatztruhe mitgebracht und auf den Taufstein gestellt. Passend dazu predigte er über das Gleichnis vom Schatz im Acker. Schätze entdeckt man aber nicht nur im Acker, sondern auch bei seinen Mitmenschen. „Das können Begabungen oder Talente sein, die jeder hat“, führte der Pfarrer aus. Er ermunterte die Gemeindeglieder dazu, diese Schätze mit anderen zu teilen. So erhielten die Festbesucher die Möglichkeit, eine ihrer Fähig- und Fertigkeiten anderen anzubieten, die diese gegen ein Los erwerben konnten. Stolz berichtete Stefan Kost hinterher, welche Gebote er am Ende in seiner Schatztruhe eingesammelt hatte. Etwa 30 Personen hatten mitgemacht und zum Beispiel angeboten, anderen ein Brot zu backen, die Wäsche zu bügeln oder den Grünschnitt zu entsorgen.