Sem Schade, Wendlingen. Zum Leserbrief „Die Erde hat doch kein Glasdach“ vom 18. Mai. Ich bin entsetzt. Ich versuche irgendwie zu verstehen, warum jemand so klimaleugnerisch denkt oder solche Behauptungen schreiben kann. Sicher, eine Krise bringt Veränderung und Unsicherheiten. Da ist es erst mal menschliche Bequemlichkeit, sich dagegen zu wehren und zu hinterfragen, ob das wirklich notwendig ist. Und ich verstehe auch, dass die Wissenschaft für Fachfremde ein schwer verständliches Terrain ist. Die Thematiken sind oft stark komplex, es gibt gegensätzliche Studien, wenige einfache und pauschal gültige Lösungen. Hier muss in der Wissenschaftskommunikation noch viel passieren, die geleistete Arbeit verständlicher aufzubereiten. Das Thema Existenz der Klimakrise jedoch gehört ausgerechnet zu den wenigen Themen, in denen es einen absoluten wissenschaftlichen Konsens gibt. Die Beweislast ist absolut erdrückend und ich kann hier auf die unzähligen Erklärvideos oder Studien hinweisen. Auch dass der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels ist, ist bei 97 Prozent der Wissenschaftler Konsens. Das ist alles bekannt und darüber sind wir zum Glück auch gesellschaftlich hinweg.
Ich bin entsetzt, weil die Leugnung oder Verharmlosung der Klimakrise keine Bagatelle ist. Die Folgen der Klimakrise, darunter Extremwetter, Wasserknappheit, Naturkatastrophen, Überflutungen, Dürren, Ernteausfälle, Massenartensterben, Großbrände, Sterben der Ozeane, sind gigantisch. Dahinter steckt unvorstellbar großes Leid. Unzählige Menschen werden ihre Lebensgrundlagen verlieren, an Hunger und Durst leiden und leider auch sterben.
Das trifft am härtesten die Menschen, die am wenigsten Schuld daran tragen. All denen ist es mehr als ein Schlag ins Gesicht, wenn jemand aus einem reichen Land mit den größten Klimaschulden sagt, dass das alles nur eine Erfindung sei. Und selbst wenn einem andere Menschen völlig egal wären. Auch uns trifft die Klimakrise hart. Schon heute brennen Wälder, gibt es Wasserknappheiten, Ernteausfälle, Artensterben, Extremwetter und tausende Hitzetote. Das Ausmaß steigt massiv an, wenn mehr Kipppunkte erreicht werden. Ich wünsche mir hier eine verstärkte Auseinandersetzung und eine höhere Sensibilität mit diesem wichtigen Thema.
Leserbriefe | 04.06.2025 - 05:00
Wirtschaftssanktionen gegen Israel
Hartmut Wirsching, Beuren. Zum Artikel „Kinder verhungern vor den Augen der Eltern“ vom 26. Mai.
Nicht nur dieser Bericht von verhungernden Kindern im Gazastreifen ist grauenhaft. Die täglichen Nachrichten aus den Trümmern von einstigen Städten, wo ...
Leserbriefe | 04.06.2025 - 05:00
Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand
Thaddäus Kunzmann, Nürtingen. Zum Artikel „Work-Life-Balance: SPD kritisiert CDU“ vom 27. Mai.
Die Aufregung ist groß, weil Friedrich Merz und Carsten Linnemann eine Binsenweisheit ausgesprochen haben: wollen wir unseren Wohlstand erhalten, müssen ...