Leserbriefe

Jugendkunstschule leistet gute Arbeit

Mia Kettering, Neuffen. Zum Artikel „Nürtingen will auf die Schuldenbremse treten“ vom 5. Februar. Ich bin seit vielen Jahren Mitglied der Musikschule Nürtingen und habe bereits bei einigen Musicals mitgewirkt. Ich musste mit großem Entsetzen erfahren, dass der Gemeinderat beschließt, einfach die Jugendkunstschule zu schließen. Ich kann und will diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen. Ich finde es nicht richtig, dass bei der Jugend gespart werden soll, da wir uns unsere Zukunft damit erschaffen. Was sollen die Kinder mit ihrer kreativen oder aggressiven Energie machen, wenn ihnen immer mehr die Möglichkeiten weggenommen werden, in denen sie sich beschäftigen, entwickeln und entfalten können?

Ich weiß nicht, wie ich mich entwickelt hätte, wenn ich nicht dem Musicalchor beigetreten wäre. Die Projekte haben mir sehr geholfen meine Persönlichkeit zu entwickeln, Stärken zu zeigen, Hilfsbereitschaft zu erlangen und zu erfahren und vor allem ist mein Selbstbewusstsein enorm gestiegen. Ich habe mich nun selbst dazu entschlossen, Lehrerin zu werden und möchte ebenfalls etwas mit Theaterpädagogik machen. Ich merke, dass mich dieser Gedanke sehr erfüllt und das Richtige für mich ist. Vermutlich hätte ich das nicht gefunden und wäre auch nicht dazu in der Lage, wenn die Jugendkunstschule nicht wäre.

Noch dazu habe ich in den zahlreichen Projekten viele wichtige Freundschaften geschlossen, die mich wie auch viele andere Jugendliche inspirieren, mir Sicherheit und Vertrauen geben und mich auf dem richtigen Weg halten. Ohne diese Gemeinschaft, denke ich, hätten viele einen anderen Weg eingeschlagen. Auch Karin Maier und Birgit Hein sind eine Bereicherung für mich und die ganze Schule. Sie sind eine große Hilfe bei der Entwicklung junger Erwachsener und dazu benötigen sie unbedingt Projekte, die sie mit den Kindern durchführen können. Es wäre ein starker Bruch, die Jugendkunstschule zu schließen, da sie den Kindern hilft, ihre Persönlichkeit zu finden, wie es kaum eine andere Tätigkeit schaffen wird.

Möchten die Gemeinderäte wirklich diese Verantwortung auf sich nehmen? Wo sollen die Jugendlichen denn dann hin? Denken die Kommunalpolitiker daran, dass diese Jugend auch ihre Altersversorgung sein wird und was wird aus ihnen, wenn man ihnen immer mehr Möglichkeiten nimmt? Die Jugendkunstschule ist mein Ausgleich und mein Ruhehafen und bedeutet mir und vielen anderen sehr viel. Wie würden sich die Kommunalpolitiker fühlen, wenn man ihnen einfach den Boden unter den Füßen wegreißen würde?

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