Gerhard Schweikhardt, Beuren. Zum Artikel „Die Feinstaubtoten gibt es wirklich“ vom 11. März. Nicht eine einzige Todesursache wird mit „Tod durch Feinstaub“ ausgewiesen.
Die Toten werden durch einen Kohorten-Vergleich ermittelt, das heißt, man wählt Gruppen aus, die mutmaßlich belastet sind und vergleicht diese mit mutmaßlich unbelasteten. Dass dabei eine Beliebigkeit herauskommt ist klar, wenn man die Zahlen der WHO und dem Umweltbundesamt vergleicht.
Gerade die Wahl der Gruppen öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Man könnte ja die Bewohner eines italienischen Bergdorfes, die 20 Jahre älter als der EU-Durchschnitt werden, mit den Stuttgartern vergleichen, und schon hat man fast alle Stuttgarter zu Feinstaubtoten deklariert.
Auch die Theorie des „vorzeitigen Ablebens“ kann so nicht sein, da niemand seinen Todeszeitpunkt kennt. Wenn die Messstation 100 Meter weiter platziert würde, wäre keine Feinstaub-Überschreitung gegeben, so wie im fünf Kilometer entfernten Bad Cannstatt.
Auch der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter ist willkürlich festgelegt. Die Partikel-Emission von Euro 6 ist identisch mit Euro 5. Mit einer gelegentlichen Straßenwässerung wäre mit einfachen Mitteln Abhilfe zu schaffen. Ein Verbot des Euro-5-Diesel ist reiner politischer Aktionismus.
Zuerst müssen Ängste geschürt werden, um dann teure Lösungen vorzulegen. Nun ja, der Wahlkampf hat schon begonnen.
Leserbriefe | 03.05.2024 - 05:00
Mauern statt Hecken
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Herr Wissing verkennt die Realität
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