Brigitte Dodel, Neuffen. Zum Artikel „Viele Muslime brauchen Juden als Feind“ vom 6. Mai.
Die Wahl des Titels finde ich schockierend. Eine Schlagzeile, die provoziert und Meinung macht. Und zudem – sowieso schon zunehmende – Islamophobie anfeuert. Dies soll wohl dadurch legitimiert werden, dass der Interviewpartner selbst Muslim und Islamwissenschaftler ist. Es handelt sich hierbei um seine persönliche Meinung und Perspektive, nicht aber um Ergebnisse fundierter wissenschaftlicher Studien. Alle Muslime werden in diesem Artikel in einen Topf geworfen. Dass Muslime keine homogene Gruppe darstellen, wird nicht angesprochen. In der kurzen Einführung ist sogar die Rede von „Migranten“. Vom Antisemitismus der „Migranten“ sei der Islamwissenschaftler schockiert, schreibt Michael Weißenborn. Der Titel lässt darauf schließen, dass damit muslimische Migranten gemeint sind. Definiert wird dies aber nicht. Auch hier handelt es sich – meiner Meinung nach – um eine unvorsichtige Verallgemeinerung. Dass Antisemitismus ein Problem darstellt, möchte ich keinesfalls bezweifeln. Gegen Antisemitismus muss vorgegangen werden. Das funktioniert – meiner Meinung nach – aber nicht damit, dass wir diesen nun auf „Migranten“ und „Muslime“ auslagern. Die Meinung von Abdel-Hakim Ourghi soll natürlich respektiert werden und Raum finden, dennoch wundere ich mich über die Größe des Artikels in der Zeitung. Wenn schon Meinungsmache, dann doch bitte nicht so einseitig. Vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden Tötens in Gaza und der Westbank.
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Von Binse, leerem Stroh, Faulheit und Fäulnis
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen. Zum Leserbrief „Mehr Arbeit oder weniger Wohlstand“ vom 4. Juni.
Die übermittelte „Binsenweisheit“ des Friedrich Merz, wir müssten jetzt aber mehr arbeiten, ist leeres Stroh und wird nicht klüger, wenn Kunzmann ...
Leserbriefe | 21.06.2025 - 05:00
Ein Beispiel für Qualitätsjournalismus
Eugen Wahl, Nürtingen. Zum Artikel „Judenhass ist nie zu rechtfertigen“ vom 5. Juni.
Armin Käfer gelingt es in seinem Leitartikel so gut wie alle Facetten und Zusammenhänge des eskalierenden Judenhasses bei uns und im Nahen Osten zu beleuchten. Dies ...