Brigitte Dodel, Neuffen. Zum Artikel „Viele Muslime brauchen Juden als Feind“ vom 6. Mai.
Die Wahl des Titels finde ich schockierend. Eine Schlagzeile, die provoziert und Meinung macht. Und zudem – sowieso schon zunehmende – Islamophobie anfeuert. Dies soll wohl dadurch legitimiert werden, dass der Interviewpartner selbst Muslim und Islamwissenschaftler ist. Es handelt sich hierbei um seine persönliche Meinung und Perspektive, nicht aber um Ergebnisse fundierter wissenschaftlicher Studien. Alle Muslime werden in diesem Artikel in einen Topf geworfen. Dass Muslime keine homogene Gruppe darstellen, wird nicht angesprochen. In der kurzen Einführung ist sogar die Rede von „Migranten“. Vom Antisemitismus der „Migranten“ sei der Islamwissenschaftler schockiert, schreibt Michael Weißenborn. Der Titel lässt darauf schließen, dass damit muslimische Migranten gemeint sind. Definiert wird dies aber nicht. Auch hier handelt es sich – meiner Meinung nach – um eine unvorsichtige Verallgemeinerung. Dass Antisemitismus ein Problem darstellt, möchte ich keinesfalls bezweifeln. Gegen Antisemitismus muss vorgegangen werden. Das funktioniert – meiner Meinung nach – aber nicht damit, dass wir diesen nun auf „Migranten“ und „Muslime“ auslagern. Die Meinung von Abdel-Hakim Ourghi soll natürlich respektiert werden und Raum finden, dennoch wundere ich mich über die Größe des Artikels in der Zeitung. Wenn schon Meinungsmache, dann doch bitte nicht so einseitig. Vor allem vor dem Hintergrund des anhaltenden Tötens in Gaza und der Westbank.
Leserbriefe | 10.05.2025 - 05:00
Vielen Dank an die Ersthelfer
Irene Vinella-Maurer, Walddorfhäslach.
Wir möchten uns ganz besonders an die vielen Ersthelfer richten, die am Samstag, 3. Mai, im Ortsteil Grötzingen angehalten haben, um unserer gestürzten Tochter (Frau mit körperlichen Beeinträchtigungen) zu ...
Leserbriefe | 10.05.2025 - 05:00
Kirche und Staat
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Heil: Stumme Kirche ist dumme Kirche“ vom 2. Mai.
Eine politische Kirche ist immer eine Partei mit hilfreicher Tendenz zur nationalen Führung. Vergangenheit und Gegenwart erklären sich dazu. Nicht umsonst ...