Thaddäus Kunzmann, NT-Oberensingen. Zum Bürgergeld.
Mit der Erhöhung des Bürgergelds bleibt Arbeit weiter unattraktiv. Beispiel einer vierköpfigen Familie: Zusammen mit der Mieterstattung und der Heizung, der Gebühr für ein Kindergartenkind und der erlassenen GEZ-Gebühr kommt eine Familie mit Bürgergeld auf Leistungen im Wert von 3000 Euro netto. Sie hat dann noch die Möglichkeit zum Hinzuverdienst bis zu 184 Euro monatlich, der nicht auf das Bürgergeld angerechnet wird. Das sind bei Mindestlohn zwei Arbeitstage im Monat. Um dieses Geld netto zu bekommen, muss in der anderen Familie 4500 Euro brutto verdient werden. Natürlich bekommt diese Familie dann auch noch 500 Euro Kindergeld. Genau das macht dann aber auch schon den Unterschied für eine Durchschnittsfamilie aus. Für diese 500 Euro mehr steht dann jeden Morgen jemand auf und fährt auf eigene Kosten zur Arbeit. Diese Familie hat nichts von der Kindergrundsicherung. Eigentumsbildung ist nicht möglich, noch nicht mal eine private Rentenvorsorge für das Alter.
Zahlt die eine Familie bei Medikamenten in der Apotheke zu, sind diese bei der anderen befreit. Ist bei der einen Familie der Schulmensabesuch frei, ist er für die andere kostenpflichtig. Und so weiter. Unsere Großzügigkeit spricht sich rum. Die Hälfte der Bürgergeldbezieher hat keinen deutschen Pass. Niemand hier hat etwas gegen die kenianische Altenpflegerin oder den gambischen Gärtner. Auch nichts gegen den pakistanischen Arbeiter bei der Müllabfuhr. Aber so geht es auch nicht. Es gibt auch jene, die wegen Krankheit begründet nicht arbeiten können. Aber 3,9 Millionen erwerbsfähige Bürgergeldempfänger sind nicht alle krank. Restaurants schließen tageweise, weil sich niemand für die Küche findet. Hotels, weil sie keine Reinigungskräfte haben. Die Pflege sucht händeringend. Der ÖPNV muss reduziert werden, weil Busfahrer und Zugführer fehlen. Arbeit gibt es also genügend.
Das System trägt noch, weil viele Überstunden machen, nebenher 520 Euro dazuverdienen oder auch Rentner mit Aushilfsjobs ihre Rente aufbessern. Dass also diejenigen, die sowieso arbeiten und ihr Leben lang gearbeitet haben, noch mehr arbeiten. Ungerechter geht es nicht.
Leserbriefe | 09.05.2025 - 05:00
ÖPNV wird unattraktiv
Henry Schmidt, Nürtigen-Reudern. Zum Artikel „Linie 166 hält nicht mehr am Schillerplatz“ vom 30. April.
Aus dem Wegfall der Haltestelle Schillerplatz für die Linie 166 folgt, dass das Einkaufen in der Nürtinger Innenstadt bei Busanfahrt aus Reudern ...
Leserbriefe | 09.05.2025 - 05:00
Weshalb Ukrainekrieg?
Helmut Hartmann, Nürtingen.
Jetzt wissen wir es. Putin und Trump wollen die seltenen Rohstoffe der Ukraine. Es geht dabei um viel Geld. Menschen und Grenzen sind da nur Hindernisse, die man beseitigen muss. Ob wir da Kriegsmaterial liefern sollen, ...