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Diskriminierung an Schulen in Nürtingen

Neuntklässler des Hölderlingymnasiums machten eine Umfrage in der Stadt.

NÜRTINGEN. Eine kürzlich gemachte Umfrage unter 250 Schülern unterschiedlicher Schularten in Nürtingen hat Ausländerdiskriminierung innerhalb der Schule ans Licht gebracht. Von den befragten Schülern gaben 180 (72 Prozent) an, bereits Erfahrungen mit Ausländerdiskriminierung gemacht zu haben. Die Umfrage, die von Dominik Sigloch, Max Ulrich, Oskar Langer, Sefkan Aydogmus und Beniamin Klein aus der Klasse 9a des Hölderlin-Gymnasiums realisiert wurde, zeigte, dass 120 der Befragten selbst Opfer von Ausländerdiskriminierung waren, während 60 weitere berichteten, Zeugen von Diskriminierungshandlungen gegenüber ihren Mitschülern gewesen zu sein.

Besonders besorgniserregend ist, dass diese Vorfälle nicht nur auf dem Schulweg, sondern auch an verschiedenen Orten innerhalb der Schule stattfanden. 90 Schüler berichteten von Ausländerdiskriminierung im Schulbus, 43 auf dem Pausenhof und 47 im Klassenzimmer. Sowohl Mitschüler als auch Lehrer wurden als Täter genannt.

Die Schüler, die selbst diskriminiert wurden, schilderten belastende Situationen, in denen sie aufgrund ihrer Herkunft oder ethnischen Zugehörigkeit Schikanen ausgesetzt waren. Diejenigen, die Zeugen waren, berichteten von einem unangenehmen Klima, das von Vorurteilen und Diskriminierung geprägt war.

Viele der Schüler, die entweder selbst betroffen waren, oder die Diskriminierung an ihren Mitschülern mitbekommen haben, finden, dass die Schule ein Ort sein sollte, an dem sich alle sicher fühlen und frei von Diskriminierung lernen können sollten. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Schulen proaktiv gegen Ausländerdiskriminierung vorgingen und sicherstellten, dass ihre Schülerschaft eine tolerante und gemeinschaftliche Lernumgebung erlebten.

Viele Schulen sind für dieses Thema sensibilisiert und setzen deutliche Zeichen. Das Hölderlin-Gymnasium beispielsweise hat einen Schule-Ohne-Diskriminierung-Arbeitskreis gegründet, der daran arbeitet, dass Diskriminierung jeglicher Art möglichst wenig Raum innerhalb der Schule einnehmen kann.

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