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Die Köhlerei ist ein besonderes Hobby

Neuffener Realschüler ließen sich von Herbert Haag informieren.

Das Bild zeigt Köhler Herbert Haag beim Entzünden des Meilers. Foto: zis

. Die Schüler Johannes Stickel (13) und Silas Claß (14) aus der Klasse 8b der Realschule Neuffen befassten sich mit dem Thema Köhlerei und führten ein Gespräch mit dem Köhler Herbert „Hebbe“ Haag (72) aus Dettingen/Erms.

Herbert, wie bist Du zur Köhlerei gekommen?

Zu dem Zeitpunkt war ich zehn Jahre alt. Dort im Nassachtal standen diese schwarzen Häufen, wir haben zwischendrin Fange gespielt und es hat mich fasziniert. „Das will ich auch mal machen“, habe ich mir gesagt. Bei mir hat es so aber gedauert, bis ich 58 war. In diesem Alter habe ich meinen ersten Kohlemeiler gemacht. Ich habe den Köhler von Münzdorf kennengelernt und er hat mir alles erklärt und auch alles gezeigt.

Was begeistert Dich an der Köhlerei und warum hast Du selbst damit angefangen?

Weil ich etwas machen wollte, was fast niemand mehr macht. Es hat mich seit meiner Kindheit nicht mehr losgelassen. Erstens hat es mich immer noch interessiert und zweitens macht das fast niemand mehr, sondern nur noch ganz wenige Leute.

Warum macht Dir die Köhlerei Spaß?

Die Köhlerei ist schon fast 6000 Jahre alt und wird heute noch in der gleichen Form gemacht und das darf einfach nicht verloren gehen. Das ist das, was mir Spaß macht.

Wie baut man einen Kohlemeiler auf?

Es werden bis zu 15 Raummeter Holzscheite kegelförmig aufgebaut, die werden mit einer Zwischenschicht bedeckt und anschließend mit der letzten Schicht, der Lösche, das sind Reste vom abgebrannten Meiler vermischt mit Erde und Sand, abgedeckt. Dann brennt man den Kohlemeiler oben an und

von dort brennt er dann bis nach unten durch. Um den Abbrand zu kontrollieren, werden Luftlöcher, sogenannte Pfeifen gestochen. Das Holz soll ja nicht wirklich brennen, sondern nur verkohlen. Wenn es brennen würde, hätte man am Ende ein Häuflein Asche übrig und nicht Holzkohle wie wir es wollen. Wenn der Verkohlungsprozess zu Ende ist, muss der Meiler etwas ruhen und auskühlen, bevor man ihn auseinanderzieht, um an die Kohlestücke zu gelangen.

Kann man sich das bei Dir anschauen?

Ja, natürlich kann man das. Das nächste Mal, wenn ich einen Meiler mache, ist im nächsten Frühjahr in Metzingen beim Forst. Aber da gebe ich Euch dann gerne Bescheid.

Vielen Dank für Deine Zeit und Deine Auskünfte!

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