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Beziehungskrieg oder Frieden?

Högyschüler denken über das Verhältnis von Jugendlichen und Eltern nach.

Alexia Allegro, Gizem Caglar, Alessia Rafa und Paula Wirth aus der Klasse 9a des Hölderlin-Gymnasiums Nürtingen stellen sich die Frage nach der Beziehung zwischen Kindern und Eltern und haben an ihrer Schule eine Umfrage vorgenommen. Hier ihr Text:

„Trotz vieler innerfamiliärer Konflikte ist die Mehrheit der Jugendlichen in der Pubertät dennoch der Meinung, dass sie eine gute Beziehung zu ihren Eltern haben. Dies ergab eine Umfrage in der neunten Klassenstufe des Hölderlin-Gymnasiums, an der 32 Mädchen und 32 Jungen teilnahmen.

87 Prozent gaben an, ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern zu haben, nur 13 Prozent behaupteten das Gegenteil. Außerdem vertrauen 70 Prozent der Befragten beiden Elternteilen gleich, 16 Prozent nur der Mutter.

Dass Mädchen und Jungen eher zu ihren Müttern mit ihren Problemen gehen, liegt laut Psychologen daran, dass Mütter mehr Erziehungszeit übernehmen und viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, wie bei Psychologie-heute.de nachzulesen ist. Nur fünf Prozent der Befragten vertrauen mehr dem Vater, neun Prozent keinem von beiden. Unter Druck gesetzt fühlen sich zwölf Prozent der Jugendlichen oft, 56 Prozent manchmal und 32 Prozent nie.

Auch interessant zu wissen ist, ob es einen Unterschied zwischen Jungen und Mädchen im Blick auf deren Beziehung zu den Eltern gibt, weshalb wir fragten, zu wem die Jugendlichen eher gehen würden, wenn sie etwas bedrücke. Bei den Mädchen war die deutliche Mehrheit bei der Mutter mit 51 Prozent zu erkennen, bei den Jungen ganz klar bei „beide‘‘ mit 46 Prozent. Nur drei Prozent der Mädchen würden ihren Vater ansprechen, und zehn Prozent der Jungen ihre Mutter, zehn Prozent den Vater. 19 Prozent der Mädchen würden zu keinem ihrer Eltern gehen, bei den Jungen ganze 34 Prozent. Dass es mehr Jungs wie Mädchen mit Depressionen gibt, könnte auch damit zusammenhängen, dass sie ihren Eltern verschweigen, wie es ihnen wirklich geht und sich lieber in ihr Zimmer zurückziehen, statt mit ihren Eltern zu reden. Depressionen können zu Selbstmordgedanken oder im schlimmsten Fall zu Selbstmord führen. Viele Jungen werden traurigerweise beleidigt oder als „Weichei“ bezeichnet, wenn sie sich ihren Eltern oder einem ihrer Elternteile anvertrauen, da dies anscheinend „schwach“ sei. Das ist der hauptsächliche Grund, weshalb Jungs keinem ihrer Eltern über Probleme erzählen, die sie bedrücken, wie auf der Schweizer Internetseite wireltern.ch nachzulesen ist.

Die Pubertät ist eine anstrengende Zeit

Gerade die Pubertät ist eine verwirrende und anstrengende Zeit für die Jugendlichen, weil diese sich körperlich ändern und sich selbst finden müssen. Doch auch für die Eltern ist diese Zeit kräftezehrend, da das Verhalten ihrer Kinder oft irritierend und Besorgnis erregend sein kann. Falls die Eltern mit weiteren Faktoren wie zum Beispiel familiären Verpflichtungen, Arbeit und so weiter unter Druck gesetzt sind, kann es sich so anfühlen, als würden ihre Kinder sie an den Rand ihrer Möglichkeiten und Kräfte treiben. Das kann zu Konflikten führen.

Auch die Machtkämpfe können in der Pubertät zunehmen, da die Heranwachsenden das Gefühl von Unabhängigkeit, wie auch die Trennung von den Eltern anstreben. Als Jugendliche sollte man sich in die Lage der Eltern hineinversetzen, damit man versteht, wie sich die Eltern fühlen, und die Eltern sollten auch versuchen zu verstehen, wie es ihren Kindern während der Pubertät geht.“

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