Zeitungstreff im Kindergarten

Auch die Projekte wurden von Corona geprägt

Das Jahresfazit zu unseren Kinder- und Jugendangeboten fällt trotz der Pandemie positiv aus

Erfolgreicher Projekt-Dreiklang

Kaum ein Lebensbereich blieb von den Auswirkungen der Corona-Pandemie unberührt. Auch unsere drei Kinder- und Jugendprojekte liefen in diesem Jahr ganz anders als geplant. Dank der Flexibilität aller Beteiligten brachten alle drei Ausgaben von 2020 neue und spannende Erfahrungen. Das zeigte die Manöverkritik der Verantwortlichen zum Jahresende.

Ein Schuss Wehmut schwang beim traditionellen Bericht von Anke Pidun von der Dortmunder Agentur Mediaconsulting Team (mct) mit: Zum letzten Mal war sie nach Nürtingen gekommen, um als Projektorganisatorin Bericht zu erstatten über die im vergangenen Jahr absolvierten Projekte. Zum Jahresbeginn tritt sie die passive Altersteilzeit an, Heiko Rothenpieler wird künftig der Ansprechpartner der Projektverantwortlichen vor Ort und der teilnehmenden Lehr- und Erziehungskräfte an (siehe auch Interview unten). Den Dank des Hauses Senner in Wort und Geschenk überbrachte Marketingchef Thomas Holzwarth.

Minutiös befragte mct wie nach jedem Projekt die Teilnehmer – auch wenn natürlich auch hier wegen Corona einiges anders lief als sonst. Zum Beispiel bei „Zeitung in Grundschule“ im März. Beim Projekt mit über 800 Viertklässlern konnten diesmal aufgrund der mittendrin erfolgten Schulschließung durch den ersten Lockdown nur die Lehrkräfte online befragt werden. Rund mehr als ein Drittel der Teilnehmenden beteiligte sich an der Umfrage – eine aussagekräftige Anzahl, deren Urteil ziemlich klar ausfällt: Alle sagten, dass das Projekt den Schülerinnen und Schülern „viel Spaß“ oder gar „sehr viel Spaß“ gemacht habe. Anke Pidun: „Ein optimaler Wert.“

Natürlich sind die Coronabedingungen auch bei der Beurteilung der unternommenen Aktivitäten klar zu spüren. Besuche im Druckhaus oder Stippvisiten des Projektredakteurs in den Klassenzimmern – sonst oft der Renner – waren nicht möglich. So schaffte es das wöchentliche Paula-Quiz auf der Hitliste ganz nach oben: Die Lehrkräfte beurteilten dieses Angebot durchweg mit „gut“ oder „sehr gut“. Für dieses Urteil sprach freilich auch die große Anzahl von Einsendungen, sodass das für alle jungen Lesern offene Quiz über das Projekt hinaus bis in den Sommer hinein angeboten wurde.

Fast alle Lehrer stellten fest, dass sich die Kinder durch „Zeitung in der Grundschule“ nun viel besser in der Zeitung orientieren können. Gute Noten erhielt auch das ganz aktuell von Anke Pidun und ihrem Team angebotene interaktive Corona-Material. Gut war, dass die Zeitung in der Zeit des ersten Lockdowns durch das Projekt direkten Zugang zu den Kindern hatte: So konnten diese mit ihren „Briefen zu Corona“ auf ihre spezielle Situation aufmerksam machen und bekamen die Aufmerksamkeit einer großen Leserschaft – ein Angebot, das einige Kinder nützten.

Veröffentlicht wurden diese Briefe innerhalb von „Paulas Nachrichten“, die seit dem Beginn der Pandemie eine komplette Zeitungsseite mit Texten und anderen Angeboten für junge Leser einnehmen. Auch „Paulas Nachrichten“ wurden übrigens von den Pädagoginnen und Pädagogen gut beurteilt und in den Unterricht einbezogen. So verwundert es denn auch nicht weiter, dass fast alle an der Umfrage teilnehmenden Lehrkräfte unser von der Bildungsstiftung der Kreissparkasse treu und gewichtig unterstützte Engagement für die Medienbildung fast ausschließlich mit der Top-Note „sehr gut“ beurteilen. Nur zwei machen da eine Ausnahme und erteilen ein „gut“.

Noch stärker von Corona-Besonderheiten betroffen war freilich unser „Zeitungstreff im Kindergarten“. Der Treff musste verschoben werden und fand – ebenfalls ohne Besuche – im Juli statt. Immerhin machten 153 Kinder aus 15 Einrichtungen mit. Ein toller Wert, der die Projektverantwortlichen darin bestärkt hatte, das entsprechend modifizierte Projekt anzubieten. 17 Erzieherinnen und Erzieher beantworteten Anke Piduns Fragen – auch das ein aussagekräftiger Wert. Bis auf eine Ausnahme beurteilten alle das Projekt als „sehr gut“ (neun) oder „gut“ (sieben). Ähnlich hoch war der angegebene Spaßwert.

So ist denn auch die Wertschätzung der Expertinnen und Experten für das Projekt sehr groß. Sie sehen im Zeitungstreff fast durchgängig ein wichtiges Angebot zur Sprachförderung und einen festen Baustein in ihrer Vorschulerziehung. Der große Hit war beim „Zeitungstreff“ das große Puzzleposter von Zeitungsente Paula Print. Alle 17 Befragten erteilten die Note „sehr gut“, was natürlich auch von vielen Bildzuschriften jenseits des Projekts untermauert wurde.

Auch der bis kurz vor Weihnachten laufende Klassiker „Zeitung in der Schule“ war sehr von Corona geprägt. Zahlen konnte Anke Pidun angesichts des Zeitplans wie immer im Winter aber erst einmal für das Projekt von 2019 vorlegen, an dem über 900 Schüler aus 40 Klassen mitgemacht haben. Besonders freut uns, dass alle Lehrkräfte wieder am Projekt teilnehmen würden. Und dass 40 Prozent der befragten Schüler bereits am Grundschul- oder am Kindergarten-Projekt teilgenommen haben, spricht für die Kontinuität, mit der wir mit unseren Partnern von mct und der Kreissparkasse unserer medienpolitischen Bildungsverantwortung nachkommen.

Klar freut es uns auch, dass 69 Prozent der befragten Schüler das Projekt für die Acht- bis Zehntklässler „gut“ oder gar „sehr gut“ gefallen hat. Ein Wert aber macht uns in dieser von Veränderungen geprägten Medienwelt ganz besonders glücklich: Bei der Frage nach der Vertrauenswürdigkeit schneidet die gute, alte, neue Tageszeitung am besten ab. 36 Prozent würden ihr am ehesten glauben, abgeschlagen sind das Fernsehen (23 Prozent) – und erst recht das Internet (zwölf).

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