Weihnachtsgrüße

Bunt und laut, aber auch besinnlich und gemütlich

Heike und Max Golter schicken ihre traditionellen Weihnachtsgrüße dieses Jahr aus dem südlichen Utah – Das Ehepaar hat die Söhne Benjamin und Christopher besucht

Max, Benjamin, Heike und Christopher Golter (von links) waren dieses Jahr im Zion National Park unterwegs.

Dieses Jahr kommen unsere „Season’s Greetings“ aus Southern Utah in den USA. Wir hatten uns kurzentschlossen zu einem fast 7200 Kilometer langen „Road Trip” Richtung Westen aufgemacht. Von Rockton, Illinois, ging es nach Phoenix, Arizona, dann Richtung Norden bis nach Salt Lake City, Utah. Dort haben wir unsere beiden Söhne Christopher und Benjamin für eine Woche besucht. Beide studieren dort für vier Jahre an der Universität von Utah.

Jetzt geht es durch Wyoming, Nebraska und Iowa zurück nach Rockton, Illinois, in etwa 20 Autostunden. Dort ist unser Zuhause etwa eineinhalb Stunden nordwestlich von Chicago.

In den zwei Wochen haben wir viel erlebt. Auch nach 27 Jahren in den USA ist es für mich immer noch beeindruckend, wie groß unser Land ist. Viele verschiedene Landschaften und Klimazonen und tolle Sehenswürdigkeiten gibt es zu sehen: Dreißig Grad und Sonne im Süden und in den Bergen von Utah sogar den ersten Schnee. Highlight auf unserer Tour war der Grand Canyon, der mit seiner Größe einfach gigantisch ist. Außerdem war der Zion National Park in Southern Utah mit seinen roten und braunen Felswänden ein weiteres Naturschauspiel. Wir sind kilometerweit gefahren und haben oft keine Menschenseele gesehen. Damit war Abstandhalten kein Problem.

Leider ist Covid auch bei uns immer noch ein Thema. Aber im Vergleich zu letztem Jahr ist es viel besser. Hotels, Restaurants und Geschäfte haben alle wieder offen. Somit können wir jetzt auch die Vorweihnachtszeit genießen. Ende November, nach Thanksgiving, geht es los mit Dekorieren und Gutslebacken. Auch der Weihnachtsbaum wird aufgestellt. Bei uns ist das ein frischer Baum vom Gärtner – gar keine Frage. Außerdem wird die Weihnachtsbeleuchtung am Haus angebracht. Bei uns hier in der Nachbarschaft sind die Lichter sehr bunt – na und! So sind wir hier in Amerika: bunt und laut, aber auch besinnlich und gemütlich. Eine Mischung von vielen verschiedenen Einwanderern, Religionen und Traditionen auch zu Weihnachten. Jeder kann das so halten, wie er will. Bei uns in der Familie gibt es auch einen Adventskalender, einen Adventskranz und den Nikolaustag nach deutscher Art.

In den letzten 20 Monaten sollten wir ja gelernt haben, was eigentlich wichtig ist im Leben: Gesundheit und Familie und vielleicht auch ein bisschen mehr Verständnis und Respekt füreinander.

Das größte Geschenk für uns ist somit auch, dass unsere Jungs nach Hause kommen über die Feiertage. Da freuen wir uns natürlich ganz besonders drüber. Wir können auch wieder Freunde und die Familie meines Mannes besuchen.

In unserem kleinen Örtchen ist einiges an Weihnachtsveranstaltungen geboten und unsere alljährliche Weihnachtsparade gibt es dieses Jahr auch wieder. Nach all dem Rummel und Reisen werden wir die Feiertage gemütlich im Kreise der Familie verbringen.

Wir gehen am Heiligen Abend in den Weihnachtsgottesdienst und dann werden Geschenke aufgemacht. In den USA ist es üblich, die Geschenke am Morgen des 25. Dezember aufzumachen. Am Kamin hängen die Stockings (Strümpfe), die mit kleinen Überraschungen gefüllt sind. Der erste Weihnachtsfeiertag ist ein Tag, den man ganz entspannt mit einem guten Essen im Kreise der Familie verbringt. Einen zweiten Feiertag gibt es bei uns nicht. Die meisten Leute haben aber Urlaub und Ferien zwischen den Feiertagen.

Wir werden, wenn es schon Schnee hat, Skifahren gehen. Für uns Flachländler in Illinois heißt das, nach Wisconsin, Minnesota oder in die Rockies zu reisen. Vielleicht klappt es ja mit weißen Weihnachten wie letztes Jahr. Ansonsten genießen wir die Zeit mit unseren Jungs und Besüchle machen. Eigentlich wollte ich Ende November für zwei Wochen nach Nürtingen in meine alte Heimat fliegen. Weihnachtsmärkte besuchen und vor allem meine Familie und Freunde endlich wiedersehen. Leider hat uns Covid mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Somit verschieben wir den Besuch auf nächstes Jahr. Ich freu mich schon. Hoffentlich bleibt ihr bis dahin alle gesund.

Liebe herzliche Grüße an meine Eltern, Hannelore und Erich Plankenhorn, meine Schwester Sabine mit Familie und alle, die uns kennen. Ich wünsche euch allen sowie den Lesern und Mitarbeitern der Nürtinger Zeitung ein schönes Weihnachtsfest und geruhsame Feiertage. Viel Gesundheit und Zufriedenheit im neuen Jahr.

Merry Christmas
Heike, Max, Benjamin und Christopher Golter

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