Weihnachtsgrüße

An Weihnachten geht es weniger um das Wo als ums „mit wem“

Elias Mayer startete im Heimatland seiner Frau Noa das gemeinsame Leben mit diversen Überraschungen

Ich schreibe diese Zeilen aus Israel bei immer noch hervorragendem Wetter. Letztes Jahr berichteten meine Frau und ich von unserem getrennten Weihnachtsfest, da Corona ein Zusammenkommen in unserer damaligen Fernbeziehung zum Fest nicht möglich machte.

Auch dieses Jahr geht mit Blick auf Weihnachten vieles schief. Ein geplantes gemeinsames Weihnachtsfest in Deutschland steht wegen steigenden Inzidenzen und damit einhergehendem beeinträchtigtem Flugverkehr auf der Kippe. Doch noch hoffen wir natürlich, dass sich die Situation bessert und wir letztendlich ein Weihnachtsfest mit der ganzen Familie genießen können.

Das vergangene Jahr war – wie für wahrscheinlich viele – turbulent. Ich und meine Ehefrau entschieden uns im vergangenen Jahr gemeinsam in Israel zu leben. Sobald die Möglichkeit bestand, dank vorübergehend normalisiertem Flugverkehr, ergriff ich die Chance und wir starteten unser neues gemeinsames Leben hier. Das Einleben in Israel war voller interessanter Hürden und Überraschungen, durch die es zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.

Das Erlernen der Sprache, Bürokratie, Ameisenbefall, ein Wasserrohrbruch, Raketen sowie die Jobsuche hielten mich gut auf Trab. Sechs Monate später sind viele dieser Hürden zumindest teilweise genommen und das Leben hier hat sich eingespielt. Meine Frau Noa und ihre Familie sind hierbei natürlich eine unglaubliche Unterstützung sowie die vielen hilfsbereiten und offenen Menschen, die ich hier kennenlernen durfte.

Das hervorragende Wetter, die unglaublich vielseitige Küche und der Facettenreichtum der Landschaften und Kulturen machten es mir einfach, mich schnell einzuleben und mich willkommen zu fühlen. Falls ein Weihnachtsfest in Deutschland möglich ist, wären wir natürlich überglücklich, Familie und Freunde wiederzusehen, die wir sehr vermissen. Auch vermissen wir viele Dinge aus Deutschland (abgesehen von dem Wetter) wie schwäbische Brezeln, Maultaschen und die Wälder. Aber wir geben unser Bestes, ein kleines Stück von Deutschland auch in Israel bei uns zu haben durch zum Beispiel selbst gemachte Spätzle, Brezeln und Noas Erlernen der Sprache. Distanz lässt einen aber auch mit mehr Wertschätzung auf Dinge blicken und so wird jedes importierte deutsche Bier natürlich besonders genossen. Falls am Ende ein gemeinsames Weihnachtsfest in Deutschland nicht möglich sein wird, werden wir uns natürlich von Israel aus via Skype zuschalten, denn am Ende geht es in der Weihnachtszeit weniger um das Wo als das mit wem.

Wir wünschen eine gute Weihnachtszeit und ein hoffentlich gesundes und glückliches kommendes Jahr.

Elias und Noa Mayer

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