NÜRTINGEN (pm). Im Nürtinger Stadtteil Roßdorf ist unmittelbar nach der Gemeinderatssitzung vom 10. November ein sechsköpfiger Lenkungskreis „Wohnen im Roßdorf“ gebildet worden. Die Gruppe agiert unter dem Dach der Bürgervereinigung (BVR) und besteht aus Mitgliedern des Vorstandes sowie engagierten Mitbürgern. Sie will unverzüglich den Appell des Oberbürgermeisters und des Gemeinderats der Stadt umsetzen und im Stadtteil die Suche nach dezentralen Mietwohnungen in Angriff nehmen.
Nach dem Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats vom vergangenen Dienstag soll die Roßdorfer Nanzwiese vorerst nicht sofort bebaut werden. Zuvor müsse das Risiko von Wohnen unter einer Starkstromleitung genauer geprüft werden. Außerdem lehre die Erfahrung, einer zentralen Anschlussunterbringung von Asylbewerbern das dezentrale Wohnen vorzuziehen, integriert in bestehende Wohnanlagen. Der neue Lenkungskreis will hierzu informieren, vermitteln und aktiv mitwirken. Es muss sich allerdings erst herausstellen, in welchem Umfang solche Mietwohnungen angeboten werden können. Sie sind ebenso vorhanden wie teils langjährige Leerstände.
Die BVR baut dabei auf Information, Zuarbeit und Hilfe von der Stadtverwaltung einerseits sowie andererseits auf die zunehmende Bereitschaft von Wohnungseigentümern, sich auf Vermietung an ausländische Familien einzulassen. Dies ist keineswegs riskant und weniger problematisch als gelegentlich befürchtet. Kontaktdaten werden rechtzeitig mitgeteilt.
Knapp zehn Asylbewerberfamilien wohnen bereits im Stadtteil in privater Miete, erhalten ehrenamtlichen Sprachunterricht und erleben Integration in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Um diesbezüglich verständliche Barrieren abzubauen und gezielte Fragen konkret zu beantworten, wird die BVR am Freitag, 11. Dezember, 19 Uhr, zu einer Bürgerversammlung im Gemeinschaftshaus einladen.