(pm) Schnelles Internet an Schulen im Regierungsbezirk Stuttgart ist noch immer Mangelware. Nur vier Prozent aller Schulen im Regierungsbezirk Stuttgart verfügen über einen Gigabit-Anschluss und mehr als 13 Prozent der Schulen gelten als unterversorgt mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde.
In Baden-Württemberg verfügen insgesamt lediglich fünf Prozent aller Schulen über eine schnelle Internetverbindung über 1000 Mbit pro Sekunde. Damit bilde Baden-Württemberg zusammen mit Sachsen-Anhalt das traurige Schlusslicht. Das ergab eine Anfrage der FDP-Bundestagsabgeordneten aus Kirchheim, Renata Alt, sowie ihrer Fraktion. „Es ist ein Armutszeugnis, dass andere Bundesländer hier deutlich besser aufgestellt sind. Baden-Württemberg hat den Anschluss im Bereich digitale Bildung verpasst. Das fällt uns in Pandemiezeiten auf die Füße“, kritisiert Alt.
„Peinlich ist, dass nicht einmal die Grundvoraussetzung für digitales Lernen vorhanden ist, die Erwartungen an die Schüler aber gleich bleiben.“ Für eine digitale Unterrichtsstunde, in der jeder Schüler an seinem Gerät mit einer Lernplattform arbeitet, wäre ein Gigabit-Anschluss notwendig. Im Vergleich hierzu reichen 30 Mbit pro Sekunde lediglich für das digitale Zeitungslesen.
Besonders verärgert ist die Kirchheimer Abgeordnete über die Situation im Landkreis Esslingen, in dem weniger als ein Prozent der Schulen einen Gigabit-Anschluss hat. „Wie soll so digitale Bildung im Landkreis Esslingen gelingen?“, fragt Alt. Die Bundesregierung brüste sich nun damit, dass sie im Zuge der Corona-Pandemie zusätzliche 500 Millionen Euro für den Kauf von Laptops oder Tablets zur Verfügung gestellt hat, um gerade finanziell benachteiligten Schülern den Zugang zu Leihgeräten zu ermöglichen.
„Der Effekt wird sehr schnell an seine Grenzen kommen, wenn die Schüler ihre Geräte in der Schule gar nicht effektiv nutzen können“, merkt die FDP-Politikerin an. „Wie soll das auch funktionieren, wenn die Verbindung bereits beim Laden eines Videos zusammenbricht?“ Die Antwort der Bundesregierung ist für sie daher auch vor diesem Hintergrund höchst unbefriedigend. Aus Sicht von Renata Alt haben Bund sowie Länder im Bereich digitale Bildung noch viele Hausaufgaben, die sie dringend erledigen müssen.