Leserbriefe

Der Kirchentag und die S21-Gegner

Peter Främke, Nürtingen. Zum Artikel „Stuttgart freut sich auf den Kirchentag 2015“ vom 6. Mai. Der evangelische Landesbischof July hat in Hamburg für die Einladung zum Kirchentag 2015 in Stuttgart die bemerkenswerten Worte gefunden: „Stuttgart ist Bibelstadt und hat einen Bahnhof, der uns weltberühmt gemacht hat“. Was meint der Bischof wohl damit? Will er etwa den Gästen die Reste der zertrümmerten Bahnhofsflügel und die provisorisch abgestützten Dächer zeigen, bevor er zu einem erquickenden Spaziergang in der Parkwüste einlädt mit abschließendem Blick in den Himmel aus den Resten des Planetariums? Vielleicht gelingt es sogar, Gottes Segen zu entdecken, der laut SPD-Schmiedel doch über S21 schweben soll.

Nach den sogenannten Plänen der Bahn soll es bis dahin auch die 120 Meter breiten Behelfsstege zu den Bahnsteigen geben mit direktem Blick in die Baugrube des Milliardengrabs, falls es dazu überhaupt noch kommt. Zumindest ist das alles niemals berühmt, sondern nur berüchtigt.

Also meint der Bischof July mit „weltberühmt“ sicherlich die vielen Menschen, die sich unermüdlich für die Erhaltung des Kopfbahnhofs und den Wiederaufbau zu einem Bahnknoten mit Zukunft einsetzen. Dieser „Stuttgarter Protest“ ist wirklich weltberühmt geworden und dazu gehören auch die vielen Pfarrer und ihr Buch „S21 – Christen sagen Nein“.

Die Hamburger Kirchentagslosung „Soviel du brauchst“ weist den Weg, damit für alle Menschen genug da ist, wenn jeder nur das nimmt, was er braucht. S21 aber braucht niemand! Trotzdem werden 6,8 Milliarden den normalen Steuerzahlern weggenommen und hochverteilt zu den zehn Prozent Gierigen und Reichen, gefördert von der Regierung Merkel. Die gerade von uns „geretteten“ Banken zeigen ihnen dann noch die Wege in die Steuerparadiese. „Nimm dir alles, obwohl du es gar nicht brauchst“. Damit muss Schluss sein in Deutschland.

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