Leserbriefe

Die Emanzipation und die Studierenden

Hartmut Schewe, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Studenten ade – Emanzipation hat ihren Preis“ vom 22. August. Man fragt sich so langsam, welche Absurditäten der sprachliche Gleichstellungswahn noch annimmt. Aus Studentenwerken müssen nun „Studierende“werke werden. Welchem geistigen Misthaufen entspross denn diese teure Unsäglichkeit?

Man(n) hat sich schon längst daran gewöhnt, dass es heute keine Studenten mehr gibt, sondern nur noch „Studentinnen und Studenten“. Aus Schülern wurden „Schülerinnen und Schüler“, aus Bürgern „Bürgerinnen und Bürger“, aus Wählern „Wählerinnen und Wähler“. Diese sprachlichen Ungetüme – jeglicher Sprachökonomie Hohn sprechend – wurden irgendwann hingenommen.

Leicht befremdlich erscheint es, dass im Zeitalter der Gleichstellung der Geschlechter die weibliche Form immer vorangestellt wird. Sollte es sich dabei um ein patriarchalisches Relikt der Höflichkeit gegenüber Frauen aus längst vergangenen Zeiten handeln?

Die Profifrauen um die moralische Höchstinstanz der Republik und Steuerbetrügerin Alice Schwarzer mögen sich darüber bitte mal Gedanken machen. Und uns über ihren neuesten Kenntnisstand unterrichten, auf dass diesem möglichen Missstand Abhilfe geschaffen wird. Rätsel gibt auch die Tatsache auf, dass sich allein neutrale oder positiv besetzte Begriffe der Verdoppelung erfreuen. Von „Täterinnen und Tätern“, „Diebinnen und Dieben“, „Mörderinnen und Mördern“, „Kindsverderberinnen und Kindsverderbern“ war noch nirgends zu lesen. Welche(r) es mit der Gleichstellung ernst meint, hat noch ein großes Feld zu beackern.

Der Landesregierung sei dringend empfohlen, über Sinn und Unsinn der Ausgabe von Steuergeldern nachzudenken. Sollte die Landesregierung jedoch in den Steuergeldern geradezu ertrinken und nicht wissen wohin damit, also, da lässt sich Abhilfe schaffen.

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