Leserbriefe

Die Deutsche Bahn im Internet-Zeitalter

Peter Krüger, Nürtingen. Zum Artikel „Zusätzlicher Regionalexpress“ vom 14. Oktober. Der erwähnte Zug fährt nicht erst seit Freitag, sondern mindestens schon seit der Kalenderwoche 40. Am 6. Oktober 2016 habe ich den RE 22082, so heißt dieser Zug, zum ersten Mal benutzt. Ich stand am Nürtinger Bahnhof am Gleis 2 und wartete auf den RE 22024 um 10.04 Uhr. Gegen 9.25 Uhr lief auf Gleis 1 ein Zug aus Stuttgart ein, der als Fahrtziel nicht, wie sonst üblich, „Tübingen“ anzeigte, sondern „Nürtingen“. Kurz danach wechselte die Anzeige auf „Stuttgart Hbf.“ Nun fragten sich die an Gleis 2 Wartenden, ob dies wohl der RE 22024 wäre. Schließlich erfolgte eine Lautsprecher-Durchsage, dass der um 9.33 Uhr verkehrende RE nach Stuttgart heute ausnahmsweise von Gleis 1 abfahre. Nur wenige Fahrgäste reagierten, liefen von Gleis 2 zu Gleis 1 und stiegen ein.

Ich prüfte sofort den Aushang-Fahrplan (gültig ab 1. Oktober 2016), der RE 22082 war dort nicht enthalten. Ich habe den zusätzlichen RE dann auch benutzt, ebenso auch an einigen folgenden Tagen. An einem Tag wunderten sich der Zugbegleiter sowie der Triebfahrzeug-Führer nach der Ankunft in Stuttgart über die geringe Zahl der dort aussteigenden Fahrgäste (unter 20!). Mich wundert dies überhaupt nicht, wer soll denn einen Zug benutzen, der nicht im Fahrplan steht?

Selbst ein DB-Mitarbeiter wollte mir die Existenz dieser zusätzlichen Verbindung nicht glauben, er fand sie dann aber im Internet. Offensichtlich suchen aber nicht alle Fahrgäste im Internet. Erschwert wird die Benutzung des RE 22024 dann noch zusätzlich, wenn das Fahrtziel am Zug erst kurz vor der Abfahrt richtig angezeigt wird, wer steigt schon in Nürtingen in einen Zug ein, der mit „Nürtingen“ als Ziel beschildert ist? Wir leben im Zeitalter der Kommunikation, aber die Deutsche Bahn tut sich damit immer noch schwer!

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