Weihnachtsgrüße

„Christkindl Market“ in Chicago

Cosima Lang freut sich schon auf Mamas Besuch zu Weihnachten

Am Fenster kleben einige verlorene Schneemänner und die Tannengirlanden an der Treppe verströmen zumindest ansatzweise den weihnachtlichen Duft, der vom jedes Jahr wiederverwendbaren Weihnachtsbaum so gar nicht ausgeht. Trotzdem ist er schön anzusehen und strahlt Gemütlichkeit aus, wenn abends seine Lichter brennen.

Seit fünf Monaten wohne ich nun schon bei meiner Gastfamilie hier in Chicago in den USA und passe als Au-pair auf zwei kleine Jungs im Alter von sieben Monaten und drei Jahren auf. Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und fühlte mich von Anfang an total wohl. Dass jedoch die Weihnachtszeit anders und vermutlich auch am schwersten werden würde, wurde mir erst klar, als am Tag nach Thanksgiving – also am 27. November – in der ganzen Stadt das Weihnachtsfieber ausbrach. Attraktionen wie ein Polarexpress, der Kinder in Schlafanzügen bis in die Vororte fährt, ein komplett mit bunten Lichtern dekorierter Zoo oder eine kostenlose Schlittschuhbahn mit Blick auf Chicagos Wolkenkratzer und die berühmte „Bean“ machen täglich darauf aufmerksam, dass Weihnachten vor der Tür steht.

Natürlich findet sich in einer so von Deutschen geprägten Stadt wie Chicago auch ein echter „Christkindl Market“ mit importiertem deutschem Bier, Lebkuchenherzen und Sauerkraut.

Beim Einkauf auf einer der Haupteinkaufsstraßen klingeln einem seit etwa einem Monat wortwörtlich die Ohren: Zu den das ganze Jahr über Flyer verteilenden Promotern und Weltbekehrern gesellen sich nun in der Weihnachtszeit auch noch glockenbimmelnde Demonstranten. Trotz von Amerikanern im Festzelt geträllerten deutschen Weihnachtsliedern wie „Stille Nacht“, beinahe jedes Wochenende genossener Bratwurst und „Pretzel“ auf dem Weihnachtsmarkt und großer Plätzchenbackerei Anfang Dezember ist dieses Weihnachtsfest für mich eine völlig neue Erfahrung und vielleicht auch eine kleine Herausforderung.

Cosima Lang macht in Chicago gerade neue Weihnachtserfahrungen, wie deutsche Weihnachtslieder, die im Festzelt geträllert werden, oder „Pretzel“ und Sauerkraut auf dem Weihnachtsmarkt.

Doch ganz ohne meine Familie werde ich auch dieses Weihnachten nicht verbringen: Pünktlich zu Weihnachten kommt mich meine Mama besuchen und so werden wir – dieses Jahr ausnahmsweise den 25. Dezember – zusammen mit amerikanischen Verwandten im etwa zwei Stunden entfernten Milwaukee feiern.

Wie genau die Feiertage dann aussehen, weiß ich noch nicht, aber ich freue mich jetzt schon darauf. Mit besonders lieben Grüßen an meine Familie und Freunde wünsche ich nun frohe Weihnachten.

Cosima Lang

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