Licht der Hoffnung

Alte Weihnachtslieder in neuem Gewand

Licht der Hoffnung: Die als Berta Epple auftretenden ehemaligen Musiker von Tango Five sorgen für entspannte Feststimmung

Haben beste Unterhaltung geboten: Berta Epple mit (von links) „Bobbi“ Fischer, Gregor Hübner und Veit Hübner. Foto: Jüptner

Jeder hat die bekannten Weihnachtslieder schon etliche Male gehört. In den jazzigen Versionen des schwäbischen Trios Berta Epple, das am Montagabend im Rahmen unserer Weihnachtsaktion im Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen auftrat, wirkten die Melodien aber ganz frisch und neu. Die 200 Zuschauer waren begeistert.

NÜRTINGEN/WENDLINGEN. Mit einem Instrumental-Medley aus drei Weihnachtsmelodien starten die drei exzellenten Musiker in ihr aktuelles Programm „Berta Epple unterm Baum“, nachdem Redaktionsleiterin Anneliese Lieb die Zuschauer begrüßt hatte. Unter denen befand sich auch Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel. Mit Gregor Hübner an der Violine, dessen Bruder Veit Hübner am Kontrabass und Karl Albrecht „Bobbi“ Fischer am Klavier geht es los. Für die eigene Interpretation von „Rudolph the red-nosed reindeer“ wechselt Gregor Hübner an die Bongotrommeln. Im Laufe des Abends beweisen Gregor Hübner und „Bobbi“ Fischer ihre vielfältigen Fertigkeiten auf sämtlichen Instrumenten. Beide können ausgezeichnet mit dem Klavier und dem Schlagzeug umgehen. Dass Gregor Hübner zudem klassische Violine in Wien und Stuttgart studiert hat, ist bei seinen zahlreichen Solos und den virtuosen Läufen und Kadenzen nicht zu überhören. Dafür heimst er auch den einen oder anderen Sonderapplaus ein.

Nicht minder ansprechend sind allerdings die Solos von Veit Hübner am Kontrabass. Der Jazzpreisträger des Landes Baden-Württemberg des Jahres 2003 versteht es, dem großen Instrument die ganze Bandbreite der Töne zu entlocken – vom tiefsten bis zum höchsten. Häufig zeichnet er auch für die Melodieführung und nicht nur für die Begleitung verantwortlich.

„Bobbi“ Fischer überzeugt nicht nur am Klavier und am Schlagzeug, sondern auch mit seinem Jodeln und immer wieder mit seinem trockenen Humor. Wenn er beispielsweise die Weihnachtsgeschichte im Stil eines modernen Polizeiberichtes vorträgt. „Festgenommen wurden drei Personen, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Mitgeführte Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung ins Kriminallabor geschickt“, liest Fischer vor. „Die Säuglings-Mutter Maria H. ist definitiv nicht volljährig und behauptete, der Säugling sei von Gott. Es wird untersucht, ob sie zurechnungsfähig ist.“

Musikalität und Humor zugleich beweisen Veit Hübner und „Bobbi“ Fischer, wenn sie vierhändig auf einem Kontrabass „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ intonieren. Während Hübner einen Kontrabassbogen nutzt, zupft der hinter ihm stehende Fischer zeitgleich die Saiten.

Danach setzt sich Fischer wieder hinter das Schlagzeug und gibt den Takt für „Let it snow, let it snow, let it snow“. Zu den letzten Takten wirft Gregor Hübner Plastikschnee über den Bühnenrand.

Die drei Musiker sinnieren aber auch über alles, was am Festabend schiefgehen kann: „Dann werden Pakete aufgeschnitten und alle sind gekränkt. Denn jeder hat dem anderen was Falsches geschenkt.“ Im nächsten Lied nehmen sie das Thema noch einmal auf und singen in dreistimmiger Harmonie: „Es gibt kein Schnee und im Fernsehen kommt André Rieux. Nach der Gans spannt der Ranz’.“

Auch den Weihnachtsklassiker „O Tannenbaum“ servieren Berta Epple in ganz neuem Gewand mit Bongotrommeln, Bass und Klavier und leicht modifizierter Melodie. Zu Gehör kommen auch die neu interpretierten „Walking in the winter wonderland“ sowieso „Feliz navidad“ und „Santa Claus is coming to town“. Noch besser kommt beim Publikum die aus vier Paragrafen bestehende Dienstanweisung für Beamte zu Dienst-Weihnachtsbäumen (DWBM) an.

Für viel Gelächter sorgt auch das von allen drei Künstlern vorgetragene Hörspiel über einen Engel, der an einer Straßenkreuzung in Berlin den fließenden Verkehr aufhält.

Bei einer neuen Klassik-Version des Liedes „Vom Himmel hoch“ mit Violine und Kontrabass ist die Melodie nur noch mit Mühe zu erkennen. Auch das Volkslied „Ihr Kinderlein kommet“ war in der Berta-Epple-Version mit Violinensolos und ganz tiefem Kontrabass noch selten öffentlich zu hören.

Aber auch der 2014 entstandene Titel „En Daimler wär schee“ passt beim Thema Weihnachtswünsche hervorragend ins aktuelle Programm der Künstler.

Nach zwei Stunden bester Unterhaltung, die mit ihrer Spende die Baden-Württembergische Bank, Filiale Nürtingen, ermöglicht hat, gibt es als Zugabe von den ehemaligen Tango-Five-Musikern noch eine spezielle Version von „We wish you a merry christmas“ sowie als Instrumental „Stille Nacht“. Dazu spielt „Bobbi“ Fischer eine kleine Ziehharmonika. Selbst mit Kontrabass gelingt es den Musikern, musizierend durch den ganzen Saal zu marschieren und mit dem letzten Ton durch die Eingangstür zu verschwinden.

Wenn es nach den Zuschauern geht, dürfen Berta Epple gerne in einem der kommenden Jahre zu einer weiteren Veranstaltung von „Licht der Hoffnung“ wiederkommen.

 

Die noch kommenden Veranstaltungen für das aktuelle Licht der Hoffnung finden Sie auf unserer Übersichtsseite.

Zur Startseite