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Wie, Wo, Weihnachten?

Festrituale in Griechenland, Holland, Italien und Spanien

Auch am HöGy gibt’s einen Weihnachtsbaum.

Lea-Alina Stork, Aimée Leberecht, Hannah Raudzis und Anna Fouqué aus der Klasse 9d des Nürtinger Hölderlin-Gymnasiums haben einiges über Weihnachtsrituale in anderen Ländern zu erzählen.

Ein geschmückter Weihnachtsbaum, sanftes Kerzenlicht, Bescherung und Gesang mit der Familie. So sieht Heiligabend bei den meisten deutschen Familien aus. Ein großer Teil nimmt davor noch am traditionellen Gottesdienst mit Krippenspiel teil. An den folgenden Weihnachtsfeiertagen werden dann noch Bekannte und Verwandte besucht.

Aber könnten wir uns einen Gummiweihnachtsbaum am Strand und den Weihnachtsmann in Badehosen vorstellen? So sieht Weihnachten nämlich in Australien aus. Während es bei uns die Geschenke immer am 24. Dezember gibt, ist das in anderen Ländern nicht der Fall.

Auf die Frage, wie Weihnachten in ihrem Land aussieht, sagte Wasilia (14) aus Griechenland: „Am Weihnachtsmorgen laufen wir immer von Haus zu Haus und singen das ,Kalanda‘, ein Lied, in dem die Familienmitglieder gelobt werden. Für den Gesang bekommen wir Geld. Wenn wir wieder zu Hause sind, gibt es sehr viel zu essen und danach die Geschenke. Aber Ostern ist für uns viel wichtiger. Eine Weihnachtsgeschichte haben wir aber auch, darin geht es darum, dass kleine Unterweltkobolde ein Jahr versuchen, unseren Weihnachtsbaum zu fällen, und kurz bevor sie es schaffen, kommt Jesus auf die Welt. Danach kommen sie nach oben auf die Erde. Um sie fernzuhalten, lassen wir zwölf Tage den Kamin brennen“.

Jelle (15) und Ronja (10) aus den Niederlanden erzählten: „Bei und gibt es die Geschenke immer schon am 6. Dezember, dem Nikolaustag, aber am 25. und 26. Dezember feiern wir trotzdem mit der Familie. Wir feiern oft mit unseren Großeltern und gehen auch manchmal mit ihnen in die Kirche. Weihnachten generell spielt hier eine nicht so große Rolle wie in Deutschland, die meisten feiern kein großes Fest. Zu essen gibt es meistens Fondue oder Raclette. Einen Weihnachtsbaum haben wir auch, der steht dann oft schon Ende November. Weihnachtsbäume haben hier eine lange Tradition. Außerdem bekommen und verschicken wir Weihnachtspost.“

In Italien wird Weihnachten zwar gleich drei Mal gefeiert, aber an unserem Heiligabend gibt es keine Geschenke. Das erste Mal wird am Nikolaustag gefeiert. Am Morgen des 25. Dezembers beginnt das eigentliche Weihnachtsfest mit einer Bescherung für die Kinder, die dann, genauso wie in Spanien, am 6. Januar noch einmal von der guten Hexe Befana beschenkt werden. Befana war auf der Suche nach dem Christkind, als der Stern über dem Stall in Betlehem schon verloschen war und in der Hoffnung, es bei einem der anderen Kinder in Italien und Spanien zu finden, verteilte sie dort Geschenke. Trotz vieler Unterschiede ist und bleibt Weihnachten, das Fest der Liebe, in vielen Kulturen ein wichtiger Bestandteil des Jahres.

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