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Es gibt Vor- und Nachteile

Schüler machen sich Gedanken über Veganismus

Felix Hahn, Anne Müller, Tilo Turiam und Amelie Würt aus der Klasse 9a der Hölderlin-Gymnasiums in Nürtingen berichten über vegane Ernährung.

Der Trend zum Leben ohne tierische Produkte wird immer größer. Vegane Milch, Joghurt, ja sogar veganes Fleisch und andere vegane Alternativen für Tierprodukte werden immer interessanter und beliebter in Deutschland. Die Website „vebu“ stellt in ihrer Statistik die Anzahl der Veganer und Vegetarier in Deutschland dar. 2009 gab es in Deutschland sechs Millionen Menschen Veganer und Vegetarier, fünf Jahre später sind schon acht Millionen Menschen auf die neue vegane Lebensart umgestiegen. Der starke Anstieg hat verschiedene Gründe.

Einen Vorteil zeigt eine Studie der „american dietic association“ zu Veganismus: Diese Studie besagt, dass speziell vegetarisch und vegan lebende Jugendliche sich gesünder ernähren als Fleischesser, da die gesundheitsfördernden Ernährungsempfehlungen öfter von Veganern und Vegetariern erreicht würden. Das bedeutet, dass Veganer im Schnitt mehr Obst und Gemüse verzehren und dadurch auch mehr wichtige Nährstoffe wie Vitamin A und Folat aufnehmen.

Die vegetarisch-vegane Ernährung schützt außerdem vor Übergewicht, da tierische Produkte meist fett- und kalorienreich sind. Übergewicht ist wiederum ein Auslöser für Herzerkrankungen oder Diabetes.

Weitere Gründe für diese Lebensart sind auch ethische Gründe. Manche Vegetarier möchten nicht die Verantwortung für das Töten von Tieren tragen. Vegetarier und Veganer setzen sich zum Beispiel dafür ein, dass männliche Küken aus Hühnereiern nicht aussortiert und umgebracht werden, da sie keine Eier legen können. Viele der aussortierten männlichen Küken werden vergast oder lebendig in den Schredder geworfen, schreibt „vebu“ auf ihrer Website.

Doch ob die vegane Ernährung wirklich gesund für den sich entwickelnden menschlichen Körper ist, ist eine andere Frage. Der Hausarzt Dr. Matthias Heinemann aus Raidwangen meint, dass das Essen außerhalb der eigenen Küche schwierig sei und schlägt vor, man solle sich einen eigenen Speiseplan aufstellen, nachdem man sich auch ernährt. Das lebenswichtige Vitamin B12, welches nur in tierischen Produkten zu finden ist, fällt bei der veganen Ernährung weg, was ein Problem darstellt. Das Vitamin B12 kommt größtenteils im Fleisch der Tiere, vereinzelt auch in Milch und Eiern vor, da es nur von Bakterien im tierischen Verdauungstrakt hergestellt wird.

Einige Aufgaben des B12 sind zum Beispiel die Zellteilung, Bildung von roten Blutkörperchen, Blutgerinnung, doch auch andere kritische Nährstoffe wie Kalzium und Zink fehlen und müssen durch Nahrungsergänzungsmittel oder Tabletten ersetzt werden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen während des Wachstums ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig, da der Körper und seine Organe sich noch entwickeln müssen.

Wie man sieht, ist der Veganismus eine Frage der Moral und Ethik und jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er sich ernähren möchte. Sicherlich gibt es Vorteile des Veganismus, aber es sind auch einige Nachteile vorhanden, die man auf jeden Fall nicht außer Acht lassen sollte, wie die fehlenden Nährstoffe zum Beispiel.

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