Leserbriefe

Wie und was soll der Mensch glauben?

Günther Gräber, Wolfschlugen. Zum Geistlichen Wort „Maria im Himmel“ vom 15. August. Pfarrer Mutombo verbindet in seiner Laudatio auf Maria das Leben derselben, eines sündigen Menschen, mit dem Leben des sündlosen Erlösers Jesus Christus. Er verbindet das Schicksal Marias mit dem von Jesus (Kreuzigung!). Eine äußerst gewagte (theologische) Aussage. Er betont, dass die Aussage der (katholischen) Kirche über Maria sich aus der gesamten Heiligen Schrift – und der „lebendigen“ Tradition der (katholischen) Kirche ergeben!

Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Reformation für die Kirche war. „Das Wort sie sollen lassen stahn und kein Dank dazu haben“. Dieser Luthervers weist die Reformation als eine „Zurück zu den Ursprüngen“-Bewegung aus. Das heißt vor allem: Zurück zur Heiligen Schrift – Sola scriptura –, so hat Luther es erkannt, verkündigt und gelebt.

Wer bestimmt eigentlich, was und wie geglaubt werden soll. Für Luther war die Heilige Schrift die unantastbare Grundlage, die alleinige Autorität und das einzige Kriterium des christlichen Glaubens. So ist auch Marias leibliche Himmelfahrt nicht Wort Gottes, sondern „gelebte“ katholisch Tradition! Pfarrer Mutombo fragt, ob dieser Glaube der Schrift widerspricht. Eindeutig! Diese katholische Lehre allein aus dem biblischen Zeugnis der leiblichen Himmelfahrt Henochs und Elias herzuleiten, ist reine Spekulation. In der Bibel finden sich keinerlei Belege dafür.

Das Neue Testament schweigt sich über den Tod Marias ebenso aus, wie über den Tod der meisten Apostel. Obwohl Pfarrer Mutombo schreibt, dass das Ende Mariens ein Geheimnis bleibt, glaubt er dennoch behaupten zu können, dass sie leiblich in den Himmel aufgenommen wurde. Woher weiß er das? In der Bibel steht es nicht. So ist und bleibt es unbiblische Tradition. Dieser traditionellen Hinzufügung zum Wort Gottes halte ich entgegen (Sprüche 30:6): „Tue nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht bestraft und du als Lügner dastehst“. Das Wort sie sollen lassen stahn . . .

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