ERROR: Content Element with uid "53" and type "dce_breadcrumb" has no rendering definition!



Leserbriefe

Und wieder ein anonymes Flugblatt

Erika Czuday, Nürtingen, für die Bürgervereinigung Roßdorf und den Lenkungskreis Wohnen im Roßdorf. Zum Artikel „Flugblatt aufs Schärfste missbilligt“ vom 9. Juni. Im Roßdorf geistert schon wieder ein anonymes Flugblatt von einem „besorgten Mitbürger“ rum. Es ist die Rede vom Baubeginn eines Ghettos, von idealen Zielen für die Terrormiliz des IS, von Schießereien und Messerstechereien unter „Asylanten“. Auch wird die Bürgervereinigung (BVR) aufgeführt in diesem Blatt.

Ich will mich persönlich und auch im Namen der Bürgervereinigung Roßdorf und im Namen des Lenkungskreises Wohnen im Roßdorf von Schreiben und Aufrufen dieser Art distanzieren.

Es ist richtig, dass die BVR und andere im Vorfeld unter anderem auch den Platz oberhalb des Schützenhauses als möglichen Bauplatz für kostengünstigen Wohnraum angesprochen haben, es war aber auch immer unser Ansinnen, eine Ghettobildung durch Separierung der Menschen, die auf kostengünstigen Wohnraum angewiesen sind, zu vermeiden. Unser Ziel war und ist immer noch Integration. Ich will nicht näher auf die Panikmache eingehen, auf das Spielen mit Ängsten, die von Menschen geschürt werden, die offensichtlich nicht nachvollziehen können, dass Menschen aus Gegenden fliehen, in denen sie von Bomben und Terror nicht nur bedroht sind, sondern diesen auch täglich erleiden müssen.

Asylbewerber sind Menschen wie du und ich, vielleicht eine andere Hautfarbe, eine andere Sprache, eine andere Religion, sie suchen aber nur ihr Leben und das Leben ihrer Familien zu schützen. Wenn wir diesen Menschen nur mit Hass und Ablehnung begegnen, werden sie vielleicht eines Tages unsere negativen Erwartungen erfüllen. Ich denke nur daran, wie ich reagieren würde, wenn es mir ähnlich erginge. Die Bürgervereinigung ist mit den Kirchen und anderen öffentlichen Einrichtungen im Roßdorf und mit den zuständigen Stellen der Stadt dabei, den Boden für eine Integration der Neubürger des Roßdorfs zu bereiten.

Dabei wollen wir nicht die Ängste Einzelner außer Acht lassen, suchen aber auch weiter Mitstreiter, die bereit sind, den Menschen, die teilweise schwer traumatisiert sind, die unter schwierigen Bedingungen leben müssen, ein menschenwürdiges Leben im Roßdorf zu ermöglichen, auch wenn das Wohnen unter der Hochspannungsleitung für uns nicht menschenwürdig ist.

Das Roßdorf ist so bunt und vielseitig und wird bestimmt auch diese Aufgabe mit der Unterstützung aller und der der Stadt meistern.

Zur Startseite