Leserbriefe

Nicht alles war in Kuba schlecht

Bärbel Hausmann, Neuffen. Zum Artikel „Feierlichkeiten auf Kuba überstrahlen Menschenrechtsverstöße“ vom 15. August. Auf Kuba gibt es Probleme mit den Menschenrechten. Wer den Länderbericht zu Kuba von Amnesty International liest, weiß das. Wenn ich aber in dem Artikel Kuba und Nordkorea auf eine Stufe gesetzt sehe, frage ich doch nach, woher diese Einschätzung kommt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) ist 1972 gegründet worden, weil die 1914 gegründete Internationale Liga für Menschenrechte angeblich nicht strikt genug gegen kommunistische Staaten agierte. Der IGFM gehörten Prominente wie Otto von Habsburg und Gerhard Löwenthal an. Die Organisation Freedom House, von der die IDFM ihre Aussage übernimmt, gehört zu den sogenannten Nichtregierungsorganisationen, die zum Teil von der UNO, aber zu großen Teilen von US-Regierungsinstitutionen und dem US-Multimilliardär George Soros finanziert werden. Eine Gleichsetzung von Kuba und Nordkorea, wo Hunderttausende in politischen Straflagern gefangen sind, ist schlicht absurd.

Aber ich möchte auch gerne noch eine Bemerkung zu den sozialen Menschenrechten machen. In Kuba haben die Menschen die gleiche Lebenserwartung wie in den USA. Das ist für ein armes mittelamerikanisches Land fast unglaublich. Ja, ich meine auch: „Die Annäherung mit den USA bringt nicht automatisch Verbesserungen für die Menschen“. Ich hoffe für Kuba, dass die Öffnung des Landes den Menschen einen besseren Zugang zu den allgemeinen Menschenrechten gibt, aber auch, dass sie ihnen nicht die sozialen Menschenrechte nimmt, die zum Beispiel durch ein erstaunlich gutes Gesundheits- und Bildungssystem garantiert werden.

Zur Startseite