Leserbriefe

Lieber ein Ende mit Schrecken

Marc Sink, Oberboihingen. Die S21-Misere geht weiter! Wieder mal werden uns Märchen und Unwahrheiten erzählt, dass sich die Balken biegen. Für die neueste Milliarde Mehrkosten werden mitunter die Eidechsen und der Juchtenkäfer verantwortlich gemacht beziehungsweise ein Abbruch würde mehr Milliarden kosten als die noch nicht verbauten und bislang noch nicht kalkulierten „Mehr-Milliarden“.

Im Vertrag steht, dass das Projekt 3,075 Milliarden Euro kosten soll. Bereits im September 2010 hat das renommierte Planungsbüro Vieregg & Rössler die Kosten auf 6,7 bis 8,7 Milliarden vorhergesagt. Doch die Bahn und die Politik dementierten damals vehement dieses Gutachten und betitelten es sogar als unverschämt und unwahr. Wie schafft man es nur, sich so dreist zu verrechnen? Ganz einfach: Wenn man sich nicht verrechnet, die Kosten unter Verschluss hält und dann so (aus Kalkül) das Projekt auf die Strecke bringt!

Eines scheint klar: Mit S21 ist man auf dem besten Weg, sich zum skandalträchtigsten Bahnhof der Welt zu skalieren. Hierbei ist der BER-Flughafen mit all seinen Tücken ein Schnäppchen dagegen.

S21 wird immer mehr zum Dilemma und zur unendlichen Leidensgeschichte. Unverständlich ist, dass Herr Kretschmann einfach nur zuschaut. Hier würde ich mir wünschen, dass mit Frau Merkel gesprochen und verhandelt wird. Eine Baulegitimität gibt es bei schwindelerregenden fünf Milliarden Euro Mehrkosten, deren Finanzierung nicht geklärt ist, nicht mehr. Das Schwabenland wird sich weltweit bald noch mehr schämen müssen, wenn nicht bald Vernunft einkehrt.

Deshalb schlage ich den „Umstieg 21“ vor. Hier gibt es mittlerweile innovative Konzepte für ein Leben ohne S21. Auch die Kombi-Lösung sollte aus meiner Sicht wieder diskutiert werden, um den „Weltfrieden“ wieder herzustellen. Die Kosten scheinen ja mittlerweile keine große Rolle mehr zu spielen! Frei nach dem Motto: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“. Oben bleiben!

Zur Startseite