Leserbriefe

Kritische Grundhaltung

Vinzent Breis, Nürtingen. Zum Leserbrief „Protest: Und niemand will die Suppe auslöffeln“ vom 26. November. Herr Weible fasst in seinem Leserbrief den Bürgerprotest gegen diverse Projekte mit den Worten „dagegen, dagegen, dagegen“ meines Erachtens falsch zusammen, da er die vielschichtigen und vielfältigen Argumente der Kritiker vollkommen unter den Tisch fallen lässt. Damit möchte ich nicht behaupten, Kritik läge immer eine umfassende inhaltliche Auseinandersetzung zu Grunde. Kritik kann auch falsch liegen. Aber ohne inhaltlichen Bezug kann man Kritik nicht einfach als absurd hinstellen. Damit geht Weible genauso vor wie die, die er kritisiert.

Der Schluss, den er zieht, ist ein falscher. Diejenigen, die sich mit einem Thema auseinandersetzen und protestieren, fordern ein, verantwortlich zu handeln. Die Politiker, die vor 50 Jahren den Einstieg in die Atomenergie beschlossen haben, müssen für ihre Entscheidung keine Verantwortung übernehmen und die Suppe auslöffeln, die beispielsweise in der Asse ausläuft. Das müssen wir Junge tun, und die Jungen der nächsten Generationen. Eine kritische Grundhaltung ist in einer Demokratie absolut notwendig. Da Bürger Macht verleihen, müssen diese die Handlungen ihrer Repräsentanten prüfen und hinterfragen und gerade bei wichtigen Themen auch während der Legislaturperiode Einspruch einlegen. Der öffentliche Diskurs ist mir wesentlich lieber als der öffentlich zur Schau gestellte Opportunismus und Populismus und die Pseudogeschlossenheit der Jungen Union.

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