Christiane Riepe-Schönhuth, NT-Reudern. Zum Artikel „Warum die Menschheit genveränderten Mais braucht“ vom 12. Juli. Was ist das für ein einseitiges Verständnis von „Freiheit für Forschung und Lehre“, wenn dafür Landwirte und Verbraucher in sklavenartige Abhängigkeiten gezwungen werden (siehe Monsanto)? Was ist das für ein Fortschritt von Wissenschaft und Forschung, wenn fragwürdige Experimente nicht mehr nur im Labor, sondern an Pflanzen auf dem freien Feld (mit unkontrollierbarer Ausbreitung), an Tieren und Menschen durchgeführt werden? Wir werden ungefragt von mangelhaft auf Nebenwirkungen geprüften Technologien unterspült (in 80 Prozent aller Waren stecken laut Herrn Schier bereits gentechnisch veränderte Bestandteile) und überschwemmt (zum Beispiel von digital gepulster Mobilfunktechnik) und dann wird argumentiert, dass die Entwicklung ohnehin nicht mehr zu stoppen sei.
Es ist doch paradox: Erst gerät die Natur durch menschlichen Unverstand im ausbeuterischen Umgang mit ihr aus dem Gleichgewicht, und dann sollen die Pflanzen durch „operative“ Eingriffe gewaltsam diesem widernatürlichen Umgang angepasst werden. Ist die Natur verkehrt und muss korrigiert werden oder das menschliche Handeln? Soll hier minus mal minus plus geben? Mir scheint eher: Verkehrt mal verkehrt gibt verkehrt hoch zwei!
Dass die ersten Landwirte, die in diese Experimente hineingezogen wurden, schon jetzt mehr Schaden als Nutzen rückmelden, ist nicht verwunderlich. Das war zu erwarten. Dass aber die beteiligten Forscher und Konzerne freiwillig zurückrudern, ist wiederum nicht zu erwarten, schon allein aus „wirtschaftlichen“ Gründen: Investitionen müssen Gewinne abwerfen. Es ist leider oft zu beobachten, dass sich Gewinnaussichten lähmend auf Vorsorgemaßnahmen, Moral und Verantwortungsbewusstsein auswirken. Den einzigen Ausweg aus dieser unheilvollen Spirale der Versklavung von Mensch und Umwelt sehe auch ich nur in Forschung und „Arbeit mit der Natur“. Nur auf diesem Weg ist ein Gewinn für alle möglich.
Leserbriefe | 13.12.2025 - 05:00
Warum die Ministerin Recht hat
Jürgen Merkle, Neuffen. Zum Leitartikel „Keine Zeit für Klassenkampf“ vom 5. Dezember.
Es ist kein guter Stil, wenn eine Ministerin ausgelacht wird. Sie hatte mit ihrem Vortrag recht. Eine Finanzierung aus Steuermitteln belastet nicht allein die ...
Leserbriefe | 11.12.2025 - 05:00
Den Staat neu aufstellen
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum Artikel „Ich halte nichts von Gejammer“ vom 15. November.
Ferdinand von Schirach empfiehlt dem Staat eine Änderung der Legislaturperiode für die Bundesregierung, außerdem für die Wahl in den Bundesländern, die für ...