Eberhard Ellwanger, NT-Reudern. Zum Leserbrief „Keine Kommunion für Geschiedene“ vom 21. Oktober. Im Leserbrief wird „bewiesen“, dass Geschiedene, die wieder verheiratet sind oder halt Sex haben, von der Kommunion auszuschließen sind. Dies sei Gottes Wille, wie wir anhand der Bibel, den Werken diverser Päpste und vom Lehramt der Kirche erkennen müssen . . . Ich rege im Gegensatz zur Leserbriefschreiberin an, sehr scharf zu trennen zwischen Gottes Willen, theologischen Meisterwerken und moralbelasteten Werten. Es wird gerne auf Teufel komm raus argumentiert, wenn etwas fremd ist, daher verboten werden soll, oder die Betroffenen zumindest in einer Gedankenschublade entsorgt werden sollen, ohne vorher das Gespräch mit ihnen zu suchen.
Ein Verhaltensmuster, das in den Kirchen und in der Politik Gott sein Dank nicht immer, aber doch anzutreffen ist und gerne durch wortreiche Konstrukte untermauert wird. Siehe zum Beispiel die Werke Benedikts, welche in handlichen Schrankformaten erschienen sind. Diese helfen vielen Menschen, aber anderen gar nicht! Mir ist der aktuelle Papst sehr viel näher, weil er von der praktizierten Nächstenliebe Jesu spricht, die er gerade denen gegenüber gelebt hat, welche von der Gesellschaft ausgegrenzt waren. Diejenigen, die ihren Zeigefinger stecken lassen und sich den Mitmenschen empathisch zuwenden, sind womöglich viel näher dran am Willen Gottes. Glaubensaussagen beider noch lebender Päpste unterscheiden sich teils deutlich, obwohl sie jeweils als Vertreter Gottes fungier(t)en. Weitere ernsthafte Theologen sind in ihrem Leben zu nochmals völlig eigenen Erkenntnissen über Gottes Wort gekommen. Liegen die automatisch falsch? Gott spricht auch zu denen, die kein Abi haben – also zu allen Menschen!
Kann es dann wirklich Gottes Wille sein, dass wir dereinst zum Glaubenseinheitsbrei gelangen? Immer wieder kommt ein(e) Glaubenshüter(in) daher und meint in dürren Sätzen erklären zu können, was Gottes Wille ist und schwingt sich überheblich als Richter(in) über andere auf. Die heutige Kommunion ist eine menschliche Erfindung, die uns im Glauben, in der Nächstenliebe und in der Gottesbeziehung stärken soll und nicht in der Einteilung zwischen gut und schlecht.
Schlimm, wenn ein im Zölibat lebender Papst den Geschiedenen Enthaltsamkeit vorschreiben will und wenn das sechste Gebot bemüht wird, um diese Menschen von der Kommunion auszugrenzen. Es war noch nie unsere Aufgabe, solche persönlich motivierten Urteile zu fällen und gar als Gottes Wort zu propagieren!
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...