Leserbriefe

Integration: Und alles zahlt der brave Bürger

Ulrich Deuschle, Notzingen. Zum Artikel „Kreis für Integration breit aufgestellt“ vom 19. Dezember. Ich habe mich doch sehr gewundert, dass Landrat und Ältestenrat den Integrationsplan des Landkreises ohne Debatte im Kreistag „durchwinken“ wollten. Handelt es sich dabei doch um ein umfangreiches Werk mit 101 Seiten, das einem nicht jeden Tag vorgelegt wird und das die sogenannte Integration für Jahre prägen soll. Integration wird als Querschnittsaufgabe angesehen und es werden 132 Maßnahmen festgelegt.

Immerhin hat mein Beitrag im Kreistag mit dazu geführt, dass ein ausführlicher Bericht in der Zeitung erscheint und sich die Leser eine eigene Meinung bilden können. Redakteur Gottwald zitiert richtig, wenn er meine Zweifel an der Notwendigkeit der Integrationsmaßnahmen aufzeigt, die hohen Kosten erwähnt und meine Aussage berichtet, man solle sich so einmal um unsere Pflegebedürftigen kümmern. Wenn man sich die beteiligten Organisationen aus Bildungseinrichtungen und Wohlfahrtsverbänden näher ansieht, erkennt man eine große Integrationsindustrie, die von Zuwanderung profitiert. Es werden auch neue Berufe geschaffen, wie Integrationsmanager oder Ehrenamtskoordinator und alles soll der Bürger brav bezahlen.

Auch wenn Landrat Eininger anderer Meinung ist, bleibe ich bei meiner Auffassung, dass der Integrationsplan teilweise in Widerspruch zu den Forderungen der baden-württembergischen Landräte vom 2. November 2017 steht, abgelehnte Asylbewerber rasch abzuschieben. Auf Seite 5 der Esslinger Maßnahmen steht nämlich, dass die Förderkette auch für die Personen fortgesetzt werden soll, die keine hohe Bleibeperspektive haben. Es soll ihnen dadurch eine Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft ermöglicht werden. Dies ist aber unnötig, wenn man das Asylrecht ernst nimmt. Für diesen Personenkreis sind Abschiebemaßnahmen geltendes Recht und durchzuführen.

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