Leserbriefe

Friedensmarsch und Waffenlieferungen

Monika Fügel, Neckartailfingen. Zum Artikel „Marschieren für den Frieden“ vom 29. März. „Grenzen öffnen für Menschen – Grenzen schließen für Waffen“ – mit diesen Worten beendete Paul Schobel, Betriebsseelsorger a.D., seine beeindruckende Rede auf dem Stuttgarter Schlossplatz, nachdem der Friedensmarsch Ostern 2016 am „Karrierecenter der Bundeswehr“ mit einem bunten Protest, klugen Reden und bewegenden Liedern begonnen hatte.

„Bundeswehr raus aus den Schulen“ war eine der Forderungen, denn im Karrierecenter – früher ganz harmlos Kreiswehrersatzamt – entstehen auch die Jugendoffiziere, die mit Unterstützung des grünen Ministerpräsidenten Kretschmann in den Schulen „Werbung für den Kriegsdienst“ machen dürfen.

Damit soll auch der „Waffen-Wirtschafts-Standort-BaWü“ gefördert werden – ein schäbiger Beitrag zum Flüchtlingselend in den Kriegsgebieten, nicht nur in Syrien. Im Bundesrat ist dieser Ministerpräsident auch das Zünglein an der Waage bei der Schaffung „sicherer Herkunftsländer“ zur Entsorgung von Menschen ohne Hoffnung.

Strahlendes Frühlingswetter begleitete die Menschen auf dem Ostermarsch und am Schlossplatz auf dem Rasen lagerten fröhliche Stuttgarter, denen Profitgier und grün-rot-schwarz-gelbe Politik mit „Stuttgart 21“ die Freiheit im Park am Hauptbahnhof unter den 200 uralten Bäumen „geschreddert“ hat. Dort lebt jetzt die Wüste.

Ganz wüst sind auch die Meldungen zu Stuttgart 21, die jetzt erst aus dem Bundestags-Verkehrsausschuss kamen, weil GRÜNE und LINKE gefragt haben: Es gibt gar keinen „Nachweis gleicher Sicherheit“ für den Neuen Hauptbahnhof im super-schrägen Tunnel – gestehen Bahn und Eisenbahnbundesamt nach elf Jahren Vertuschung! Also ist die Zerstörung durch S21 ohne „Legitimation“ und das neue Parlament und die Regierung müssen sofort einen S21-Baustopp beschließen, damit die Verschwendung von 9,8 Milliarden Euro Steuergeld beendet und neu beraten wird.

Beste Lösung: Den 16-gleisigen, bewährten Kopfbahnhof wunderschön modernisieren und noch 5,9 Milliarden Euro sparen – das Gutachten Vieregg-Rössler aus München weist den Weg. Das ist eine bittere Wahrheit, die Winfried Kretschmann mit seiner Mehrheit jetzt endlich und ehrlich richten muss zum „Wohle des Volkes“.

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