Leserbriefe

Flächentausch für Boss

Friedrich Arbeiter, Wendlingen, Bürgerinitiative für naturbelassenen Großen Forst. Schon einmal hat unsere Bürgerinitiative als Problemlösung für das Boss-Projekt auf dem Großen Forst einen Flächentausch vorgeschlagen. Auf den Gemarkungen der Zweckverbandsgemeinden sind genügend große Flächen vorhanden, um das Boss-Projekt sogar mehrfach unterzubringen, aber diese Flächen sind geschützt und da-her nicht bebaubar. Unser Vorschlag war, den für Umwelt, Landwirtschaft und Nah-erholung wertvollen Großen Forst, das Tafelsilber von Nürtingen, als Schutzgebiet einzustufen und dafür andere Flächen, die sich nach Begutachtung als weniger schützenswert erweisen, im Tausch als neues Baugebiet auszuweisen. Dazu haben wir mit weiterführenden Vorschlägen Landkreis, Region, das Umweltministerium und auch die Hugo Boss AG angeschrieben. Auf unsere Presseveröffentlichung gab es neben positiven auch einige negative Reaktionen, auch Unterstellungen. Landkreis und Region wollten das Thema nicht aufgreifen, das Umweltministerium jedoch hat zwischenzeitlich reagiert und mitgeteilt, dass Vorschläge unserer Bürgerinitiative in das Strategieprogramm der Landesregierung zur Reduzierung des Flächenverbrauches aufgenommen werden. Damit sehen wir uns schon bestätigt! Außerdem wurden die Vorschläge an das Wirtschaftsministerium weitergeleitet, das im speziellen Fall zuständig wäre. Die Hugo Boss AG und die Stadtverwaltung Nürtingen haben nicht geantwortet.

Kürzlich berichtete die Nürtinger Zeitung über die Baupläne von Festo. Dort heißt es „Ausgerechnet in einem regionalen Grüngürtel und damit im absoluten Bauverbot will die Festo AG erweitern. Die Signale der Politiker sind eindeutig positiv für Festo: Um das Weltunternehmen in der Region zu halten, wird wohl eine Ausnahme gemacht und der zu schützende Bereich neu festgelegt.“ Darüber hätte im Nürtinger Gemeinderat diskutiert werden müssen. Denn das ist genau so ein Flächentausch, wie wir ihn für den Großen Forst vorgeschlagen haben! In beiden Fällen geht es um ein Weltunternehmen, in beiden Fällen geht es um Arbeitsplätze. Die Situation ist also absolut vergleichbar und es zeigt sich: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Ein Flächentausch nach Vorbild Festo könnte für die gesamte Problematik des Großen Forstes und für alle Beteiligten und Bürger die beste Lösung sein.

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