Leserbriefe

Eine Zumutung für die Anwohner

Thomas Bröckel, Neckartailfingen. Zum Artikel „Tempo 30 kommt unterschiedlich an“ vom 22. Juli. Nach über einem Jahr Ausnahmezustand ist es an der Zeit, dass wir als leidgeplagte Anwohner uns einmal zu Wort melden. Als Anwohner der Grötzinger Straße in Neckartailfingen empfinde ich es als pure Schikane, was uns unsere Verkehrsplaner aus Kreis, Land und Bund in den letzten eineinhalb Jahren zumuten.

So war die B 312 im Jahr 2013 gut acht Monate (aus meiner Sicht in die falsche Richtung) halbseitig gesperrt. Voller Vorfreude sehnten wir uns nach dem Ende der Baustelle, um dann im späten Herbst 2013 zu erfahren, dass sich die Geschichte im Jahr 2014 wiederholen sollte. Wenn ich dann sehe, mit welchem personellen Einsatz an dieser brisanten Baustelle gearbeitet wird, dann treibt es mir die Zornesröte ins Gesicht. Sämtliche Brückentage in den Monaten Mai und Juni wurden genutzt, um die Baustelle ruhen zu lassen. Man kann über die Brücke fahren oder unten durch das Aichtal die Baustelle passieren, man wird den Eindruck nicht los, dass hier mit angezogener Handbremse saniert wird. Ich möchte hier ausdrücklich anmerken, dass ich nicht die Bauarbeiter der Faulheit bezichtige, lediglich die Anzahl der Arbeiter, die zum Einsatz kommen, erscheint der Brisanz des Projektes nicht angemessen.

Hatten wir diese Tatsache noch zähneknirschend hingenommen, so kam dann im Juni dieses Jahres noch die Sperrung der Stuttgarter Straße in Nürtingen-Oberensingen dazu. Eine Umleitungskarte weist die Grötzinger Straße in Neckartailfingen mit Tempo-30-Zone als offizielle Umleitungsstrecke aus. Man kann sich die Szenen, die sich hier Tag für Tag abspielen, kaum ausmalen.

Der Schildbürgerstreiche noch nicht genug, hatte die Stadt Nürtingen dann noch die glorreiche Idee, in NT-Neckarhausen die Tempo-30-Zone auszurufen, obwohl über die B 297 ein massiver Anstieg des Ausweichverkehrs als logische Folge festzustellen war. Der zweifelhafte Erfolg dieser Maßnahme zeigt sich in Neckarhausen jetzt schon. Es stellt sich schon die Frage, ob diese massive Häufung an zeitgleichen Maßnahmen nicht besser hätte koordiniert werden können. Was diese Maßnahmen in der Summe für die Anwohner der Grötzinger Altstadt, Aichtal-Aich (Stuttgarter Straße, Waldenbucher Straße), Neckartailfingen (insbesondere Grötzinger Straße) und Neckarhausen bedeuten, kann nur nachvollziehen, wer dies tagtäglich am eigenen Leib erfahren muss. Alleine das Ausfahren aus einer Garage gerät zur Nervenprobe. Wir Anwohner würden uns sehr freuen, wenn wir auch mal an einem Samstag mehr als drei Arbeiter auf der Baustelle der Aichtalbrücke (B 312) sehen würden. Brückentage sind ja Gott sei Dank kurzfristig keine mehr in Sicht.

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