Leserbriefe

Das große Bienensterben

Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Bienentod durch Pflanzenschutz“ vom 1. September. Es ist unglaublich, dass es die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und die EU-Kommission nach dem großen Bienensterben am Oberrheingraben 2008 bis heute nicht geschafft haben, ein vollständiges Verbot dieser Gifte herbeizuführen. Die Menschheit schafft sich ab, indem sie sich und ihre Umwelt vergiftet. Da wird gedüngt und gespritzt auf Teufel komm raus, ohne dass jemand darüber nachdenkt, dass diese Gifte im Boden verbleiben und in unser Grundwasser gelangen. Man sollte doch glauben, dass alles was an chemischen Mitteln auf den Markt kommt, vor der Zulassung geprüft ist.

Offenbar gibt es da große Lücken, oder man schaut bei den großen Chemie-Konzernen nicht so genau nach, sie sind ja wichtige Steuerzahler. Wer kommt denn für den nicht wieder gutzumachenden Schaden auf? Es bleibt zu hoffen, dass unsere Landesregierung, der Bund und der Nabu es schaffen, das Verbot dieser Gifte aufrechtzuerhalten.

In diesem Sommer hatten es die Bienen, Hummeln und viele andere Insekten durch die Trockenheit besonders schwer, weil sie keine Nahrung finden konnten. In meinem (verwilderten) Garten blühten viele Ringelblumen, Schmuckkörbchen, wilder Thymian, Salbei und viel Borretsch und wenn man dann morgens und abends durch den Garten ging, summte es überall. Seit Jahren beobachte ich ein Stieglitzpaar (Distelfinken) mit seinen Jungen, die sich die weichen Samen der Kosmeen holen. Auch diese Vogelart ist sehr selten geworden und als ich gestern das Sammeln der Schwälbchen beobachtet habe, war ich erschrocken, wie klein der Schwarm gegenüber der letzten Jahre geworden ist. Das macht einen schon sehr traurig.

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