Leserbriefe

Alternative Energien nutzen

Martin Urban, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Strom wird knapp“ vom 10. Juli. In diesen Tagen verbreitet die Atomlobby wieder einmal das Gerücht, durch die Laufzeitverlängerung alter sowie den Bau neuer Atomkraftwerke (AKW) würde die Energiekrise gemeistert und viele unserer Politiker plappern das nach, ohne groß darüber nachzudenken. Dabei hat bisher noch kein europäisches Land ein sicheres Endlager für den anfallenden Atommüll gefunden. Erst kürzlich gab es im sogenannten „Versuchs-Endlager Asse“ große Probleme mit eindringendem Wasser, was vorher von den Experten als unmöglich abgetan wurde. Die Mandatsträger, allen voran unser „Landesvater“ Günther Oettinger, schüren jedoch weiter die Angst, dass es bald einen Mangel an Strom geben wird, statt sich endlich verstärkt den neuen Möglichkeiten der Energiegewinnung mittels Windkraft, Wasserkraft (Gezeitenkraftwerke), Sonnenkraft, Biogas oder Geothermie zuzuwenden.

Die Abgeordneten, hier vor allem aus der CDU/CSU, vergessen vollkommen, dass auch Uran wohl kaum auf Dauer eine Alternative sein kann, denn auch dieser Rohstoff wird in Zukunft nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen. Immer wiederkehrende Störfälle in Atomkraftwerken zeigen deutlich: Atomenergie ist nicht beherrschbar. In diesem Zusammenhang sei nur an Tschernobyl und Forsmark sowie an die diversen „Abschaltungen“ deutscher AKWs erinnert. Sollte es tatsächlich bereits im Jahr 2012 Schwierigkeiten bei der Energieversorgung geben, dann nur deshalb, weil die großen Energieversorger über die Jahre hinweg viel zu wenig in den Unterhalt der Netze investierten. Es ist zu hoffen, dass die plumpen, bereits mehrfach widerlegten und extrem einseitigen Wahlkampfphrasen von einigen AKW-freundlichen Politikern endlich aufhören. Atomkraft wird niemals sicher sein und somit ist ein weiterer Ausbau einfach nicht zu verantworten.

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