Gesundheit im Alltag
Medius-Kliniken: Wie Schilddrüsenerkrankungen behandelt werden
Kleine Drüse, große Wirkung: Zu Aufgaben der Schilddrüse und zu moderner Diagnose und Therapie bei Unter- oder Überfunktion informieren die Medius-Kliniken.
Die Schilddrüse ist eine der wichtigsten Drüsen im menschlichen Körper, obwohl sie nur etwa so groß wie eine Walnuss ist. Sie spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel und beeinflusst fast alle wichtigen Körperfunktionen. Doch was genau macht die Schilddrüse, welche Probleme können auftreten, und wie werden diese behandelt?
Die Rolle der Schilddrüse im Körper
Die Schilddrüse befindet sich im unteren Halsbereich und produziert wichtige Hormone, die den Stoffwechsel steuern. Die beiden Haupt-Hormone, die sie produziert, sind Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3). Diese Hormone regulieren, wie schnell unser Körper Nährstoffe in Energie umwandelt, wie schnell das Herz schlägt, und wie effizient unser Verdauungssystem arbeitet. Die Schilddrüsenhormone wirken auf nahezu alle Organe und steuern eine Vielzahl von Prozessen, wie den Energiehaushalt, das Wachstum und die Wärmeproduktion im Körper. Wenn die Schilddrüse also aus dem Gleichgewicht gerät, kann das weitreichende Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit haben.
Symptome bei Schilddrüsenstörungen
Es gibt zwei häufige Störungen der Schilddrüsenfunktion: die Überfunktion (Hyperthyreose) und die Unterfunktion (Hypothyreose). Beide Störungen können unterschiedlichste Symptome hervorrufen.
Symptome bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, werden die Stoffwechselprozesse beschleunigt.
Typische Symptome sind:
• Gewichtsverlust trotz normalen oder erhöhten Appetits
• Herzrasen oder ein schneller, unregelmäßiger Herzschlag
• Schwitzen und Hitzewallungen
• Nervosität, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit
• Tremor (Zittern der Hände)
• Durchfall und häufige Stuhlgänge
Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu einer erheblichen Überlastung des Herzens und Nervensystems führen, weshalb eine schnelle Diagnose und Behandlung wichtig sind.
Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, wodurch die Stoffwechselprozesse verlangsamt werden.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
• Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
• Müdigkeit und Antriebslosigkeit
• Kälteempfindlichkeit
• Trockene Haut und brüchige Haare
• Verstopfung
• Depressive Verstimmungen
Die Symptome einer Unterfunktion sind oft schleichend und können leicht mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Diagnose von Schilddrüsenproblemen
Die Diagnose einer Schilddrüsenstörung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Bluttests, Ultraschalluntersuchungen und, falls erforderlich, einer Szintigrafie, um die Funktionsweise der Schilddrüse genauer zu untersuchen.
Bei den Bluttests wird der Spiegel des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) gemessen, das von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ausgeschüttet wird. Ein zu hoher oder zu niedriger TSH-Wert kann auf eine Störung hinweisen.
Die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenwerte ist besonders bei Menschen über 50 oder bei familiärer Vorbelastung ratsam.
Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion
Bei einer Überfunktion stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung:
• Medikamente: Schilddrüsenblocker (Thyreostatika) hemmen die Hormonproduktion.
• Radiojodtherapie: Hierbei wird radioaktives Jod eingesetzt, um überschüssiges Schilddrüsengewebe zu zerstören.
• Operation: In schweren Fällen oder wenn Medikamente nicht wirken, kann eine teilweise oder vollständige Entfernung der Schilddrüse notwendig sein.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kann die Wahl der Therapie je nach Ursache und Ausmaß der Störung variieren. In vielen Fällen sind Medikamente der erste Schritt, doch manchmal ist eine Operation unumgänglich.
Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion
Die Unterfunktion wird in den meisten Fällen mit einer Hormonersatztherapie behandelt. Dabei nehmen die Patienten täglich synthetische Schilddrüsenhormone ein, um den Hormonmangel auszugleichen. Diese Therapie ist in der Regel lebenslang nötig. Die Hormonersatztherapie ist gut verträglich und ermöglicht es den Betroffenen, ein normales Leben zu führen
Vorbeugung von Schilddrüsenstörungen
In vielen Fällen lassen sich Schilddrüsenprobleme nicht direkt verhindern, da sie häufig genetische Ursachen haben. Eine ausgewogene Ernährung, die ausreichend Jod enthält, kann jedoch dazu beitragen, einer Schilddrüsenunterfunktion vorzubeugen, da Jod ein wesentlicher Baustein der Schilddrüsenhormone ist. Jodreiche Lebensmittel wie Fisch, Milchprodukte und jodiertes Speisesalz sind besonders empfehlenswert. Eine ausreichende Jodzufuhr ist wichtig für eine gesunde Schilddrüsenfunktion. Besonders Schwangere sollten darauf achten, da ein Jodmangel auch die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann.
Fazit: Kleine Drüse, große Verantwortung
Die Schilddrüse mag klein sein, aber ihre Rolle im Körper ist entscheidend. Eine Störung der Schilddrüsenfunktion kann sich auf viele Lebensbereiche auswirken. Wer Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsveränderungen oder Nervosität verspürt, sollte nicht zögern, seine Schilddrüsenwerte überprüfen zu lassen. Mit der richtigen Diagnose und Therapie lassen sich die meisten Schilddrüsenstörungen gut behandeln, und Betroffene können ein beschwerdefreies Leben führen.
Gesundheit im Alltag | 16.05.2025 - 00:00
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Professor Dr. Theodora Wahler, Chefärztin der Klinik für Hand-, Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Medius-Klinik Nürtingen, gibt Tipps zur Vorsorge und informiert über moderne Behandlungsmöglichkeiten bei weißem Hautkrebs.