Weihnachtsgrüße

Nach Diwali steht nun Weihnachten in den Startlöchern

Stefanie Arnold sendet ein herzliches „Assalam Alaikum“ aus Dubai – Seit 2010 lebt die Nürtingerin in den Vereinigten Arabischen Emiraten

In Dubai ist Distanzreiten Nationalsport, während diese Pferdesportart in Deutschland eher unbekannt ist.

Meine Name ist Stefanie und ich werde mein diesjähriges Weihnachtsfest, wie auch schon viele davor, in Dubai verbringen. Im Februar 2010 ging es für mich in die Vereinigten Arabischen Emirate und bis heute bereue ich den Schritt nicht. Nach Dubai zog es mich aufgrund der großen Verbundenheit zu den arabischen Pferden und dem Distanzsport.

Bereits im Jahr 2002 reiste ich in die Emirate, um mir ein Distanzrennen dort anzusehen. Dieser Pferdesport gilt allen voran in Dubai und Abu Dhabi als Nationalsport. In Deutschland ist das Distanzreiten eher unpopulärer und meist unbekannt. Bei meinem ersten Aufenthalt merkte ich, dass es mir in Dubai wunderbar gefällt und ich mir vorstellen könnte, noch öfter dort hinzureisen und die arabische Welt zu erkunden. In den darauffolgenden Jahren gehörten die Vereinigten Arabischen Emiraten immer öfter zu meinen Urlaubszielen. Aus diesem Grund beschloss ich im Jahr 2010, meinen Job in Nürtingen zu kündigen und aus Dubai nicht nur ein Urlaubsziel zu machen, sondern auch eine Heimat. Anschluss habe ich dort schnell gefunden. Durch die unzähligen Besuche davor hatte ich schon einige Leute aus allen möglichen Ländern kennenlernen dürfen. Meine erste berufliche Station in Dubai war die „German International School“. Somit war ich nicht die erste Deutsche, die den Schritt nach Dubai gewagt hat; eine Vielzahl von Deutschen haben den Schritt also bereits vor mir gewagt, aber auch eine Menge sind erst in den letzten Jahren nach Dubai gezogen. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind nicht das klassische arabische Land. Es ist ein Einwanderungsland. Gut 80 Prozent der in den sieben Emiraten lebenden Menschen sind ausländischer Herkunft. Die sogenannten „Locals“ machen also nur einen kleinen Teil der Bevölkerung aus. Dies bedeutet auch im Umkehrschluss, dass man mit guten Englischkenntnissen sehr gut in Dubai oder den weiteren sechs Emiraten überleben kann.

Auch der Tourismus nimmt zunehmend zu. Durch den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, den Burj Al Arab oder die unzähligen großen Malls wird den Touristen auch einiges geboten. Ausschlaggebend für meine Auswanderung war das gute Wetter auf der arabischen Halbinsel. Weihnachten werde ich dieses Jahr voraussichtlich bei rund 25 Grad und Sonnenschein genießen. Einzig und allein die Sommermonate sind schwer

aushaltbar. Bei Temperaturen von bis zu 45 Grad fällt es auch den Arabern sehr schwer, sich draußen aufzuhalten. Zur Sommerzeit nutze ich oft die Gelegenheit, um meine Heimat Nürtingen zu besuchen und dort den etwas milderen Sommer zu erleben. Das diesjährige Weihnachtsfest darf ich mit Besuch ebenfalls aus Nürtingen verbringen. Mein Neffe Kai absolviert gerade ein Pflichtpraktikum im Zuge seines Studiums an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen. Von Oktober 2018 bis Ende Februar 2019 wird er bei mir leben. Somit sind die Wochenenden fast ausschließlich mit spannenden Erlebnissen gefüllt.

Es ist nicht Kais erster Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Auch er war schon einige Male zu Besuch bei mir in Dubai und kennt sich bereits bestens aus. Der VfB Stuttgart muss also für diese fünf Monate ohne die Unterstützung von Kai auskommen, denn er ist Dauerkartenbesitzer beim VfB. Jedoch hat er bereits einen Ersatz mit dem Al Wasl Sports Club gefunden, die genauso wie der VfB Stuttgart im Abstiegskampf festsitzen. Also ist die Umgewöhnung für ihn nicht allzu groß. Wie unser diesjähriges Weihnachtsfest im Detail aussehen wird, können wir leider noch nicht sagen, da vieles hier in Dubai relativ spontan entschieden wird. Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass man sich bei Freunden trifft und dort einen gemeinsamen Abend verbringt. Bei vielen anderen Europäern steht natürlich auch der Tannenbaum geschmückt im Haus, jedoch wird auch oft die Alternative der „Weihnachtspalme“ verwendet. Was in Dubai an Weihnachten auf den Tisch kommt, entscheidet jeder selbst, jedoch werden gerade zur jetzigen Jahreszeit in den Supermärkten haufenweise Weihnachtsgänse zum Kauf angeboten.

Weihnachtsschmuck zu kaufen ist inzwischen selbst in Dubai kein Problem, weiß Stefanie Arnold.

Obwohl Dubai eigentlich durch den Islam geprägt ist, findet man gerade in den Bereichen der touristischen Attraktionen vielerlei Weihnachtsschmuck und in den Malls sogar ab und zu Geschäfte, bei denen man sich Weihnachtsschmuck in allen Ausprägungen kaufen kann. In Dubai ist es gang und gäbe, die Feierlichkeiten von anderen Kulturen auszuleben. Nach dem Indischen Diwali, welches hier aufgrund der großen indischen Gemeinde zur Genüge zelebriert wurde, ist nun also unser Weihnachtsfest in den Startlöchern. Deshalb wünschen Kai und ich den Lesern der Nürtinger Zeitung ein wundervolles Weihnachtsfest. Wir hoffen sehr, dass wir einen kleinen Einblick in unser Leben in Dubai vermitteln konnten.

Liebe Grüße

Stefanie Arnold und Kai Arnold

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